Charity-Dinner mit Grasser als Telekom-PR verbucht

Hochegger verbuchte Charity-Dinner mit Grasser als Telekom-PR
Hochegger verbuchte Charity-Dinner mit Grasser als Telekom-PR APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Firma des Lobbyisten Hochegger soll eine Rechnung über 8000 Euro für ein Abendessen mit Grasser und der Meinl-Familie bezahlt haben.

Die Causa um angebliche Geldflüsse zwischen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, dem Lobbyisten Peter Hochegger und der teilstaatlichen Telekom Austria ist um eine Facette reicher. "News" berichtet von einer 8000-Euro-Rechnung für ein Luxus-Abendessen mit Grasser, das 2006 bei einer Benefizgala versteigert wurde. Die Rechnung dafür hat eine Hochegger-Firma bezahlt und sie als Telekom-PR verbucht.

Im Februar 2006 war zugunsten der Kinderhilfsorganisation "Pro Juventute" ein Dinner mit Grasser, seiner Frau, Angehörigen der Familie Meinl und vier weiteren Gästen im Nobelrestaurant "Meinl am Graben" in Wien versteigert worden. Wer das Essen ersteigert hat, ist laut "News" unklar. Eine "Pro-Juventute"-Sprecherin sagte dem Magazin, dass man das nicht mehr nachvollziehen könne, da die Detailunterlagen nach Ablauf der üblichen siebenjährigen Haltefrist entsorgt worden seien. Dass die Telekom im Zusammenhang mit dem Event in Erscheinung getreten wäre, schließe man jedoch aus.

Als "Telekom Catering"verbucht

Die Rechnung über 8000 Euro wurde 2012 vom Bundesamt für Korruptionsbekämpfung sichergestellt. "Pro Juventute" verrechnete den Betrag der "Dr. Hochegger Kommunikationsberatung GmbH". Auf dem Beleg findet sich laut "News" der handschriftliche Vermerk "Telekom Public Affairs". In den Buchhaltungsunterlagen der Hochegger-Firma ist von "Telekom Catering" die Rede. Die Rechnung dürfte, so das Magazin, Anfang Mai 2006 bezahlt worden sein.

Ein Telekom-Sprecher sagte "News", dass im Unternehmen keine Buchung vorliege, die auf eine Weiterverrechnung hindeute. Man wisse jedoch nicht, ob Hochegger die Weiterverrechnung nicht in einer allgemeineren Abrechnung "verpackt" habe.

"Pro Juventute" betont, dass die 8000 Euro ausschließlich für ein Projekt in der Steiermark, ein neues Haus für 13 Kinder und Jugendliche, verwendet worden sei. Ein Meinl-Sprecher sagte, dass es keine wie immer geartete Verbindung zwischen Julius Meinl und Peter Hochegger bzw. der Telekom gegeben habe. Hochegger äußerte sich dem Magazin gegenüber nicht.

Hochegger und Grasser haben in sämtlichen Korruptionscausen stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.

(APA)

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