Warum Amazon Twitch um fast eine Mrd. Dollar kauft

Gamers play a game by Bungie Inc. at the 2014 Electronic Entertainment Expo, known as E3, in Los Angeles
Gamers play a game by Bungie Inc. at the 2014 Electronic Entertainment Expo, known as E3, in Los Angeles(c) REUTERS (� Jonathan Alcorn / Reuters)
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Auf Twitch kann man anderen Nutzern live zusehen, wie sie Videospiele spielen. Aber wer will das eigentlich?

Die Videoplattform Twitch hat die ganz großen Fische angelockt. Ursprünglich wollte Google zuschlagen und nun hat Amazon die Firma um fast eine Mrd. Dollar übernommen. Das ist nach Zappos die zweitteuerste Übernahme durch Amazon und viel Geld für ein Angebot, das man als Nischenprogramm bezeichnen könnte: Auf Twitch kann man anderen Nutzern live dabei zusehen, wie sie Videospiele spielen. Aber es ist mit 55 Mio. Nutzern monatlich eine höchst erfolgreiche Nische. Und das Wachstum ist rasant.

Bei Jugend erfolgreicher als TV

Twitch startete 2011 als Spin-off von Justin.tv. Damals brauchten Nutzer noch eine teure Ausrüstung, um ihr Spielerlebnis live auf die Plattform zu übertragen. Dennoch: Schon 2012 hatte Twitch bereits 16 Mio. Nutzer monatlich und wuchs rund 11 Prozent jedes Monat. Gleichzeitig sind Twitch-Nutzer sehr aktiv. Mehr als die Hälfte sieht sich laut Twitch mehr als 20 Stunden Videomaterial pro Woche an und quasi zum Hauptabendprogramm hat die Plattform mehr Zuseher als US-TV-Sender, die jüngeres Publikum anziehen. Am beliebtesten sind sogenannte E-Sports-Events, also Wettbewerbe in Spielen wie League of Legends, DOTA 2 oder Call of Duty. Besonders viele Twitch-Nutzer locke auch Minecraft oder solche Videos, in denen ein Spieler die Aufgaben in irgendeiner Form besonders kunstvoll oder schnell meistert.

Wie Twitch Geld macht

Jugendliche, die immer weniger vor den Fernsehern sitzen, sind über Plattformen wie Twitch zu erreichen. Für Amazon ist genau das interessant. Der Online-Händler verkauft seine Geräte günstig und macht dann mit den Inhalten Geld. Wie sich mit Twitch Geld verdienen lässt? Twitch wird von der Gaming-Industrie in großem Stile unterstützt und genutzt. Publisher und Entwicklerstudios halten dort Events für Fans ab und machen Produktankündigungen. Ähnlich wie auf YouTube gibt es zudem beliebte Spieler, die als Partner am Werbeumsatz ihrer Videos beteiligt werden. Zudem können Nutzer einzelne Channels um fünf Dollar pro Monat abonnieren. Die Hälfte davon streift Twitch ein.

(sg)

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