Maurer: "Jetzt Uni-Ministerium wieder einführen"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Auch Studierende fordern ein eigenes Ressort. Die freiheitlichen Studenten wollen Karlheinz Töchterle zurück.

Die grüne Wissenschaftssprecherin Sigrid Maurer sieht die vermutlich anstehenden Veränderungen in der Regierung als Möglichkeit, um das eigenständige Uni-Ministerium wieder einzuführen. „Mit dem Rücktritt Michael Spindeleggers und seiner wahrscheinlichen Nachfolge durch Reinhold Mitterlehner ergibt sich die Chance, den fatalen Fehler der Abschaffung des Wissenschaftsministeriums rückgängig zu machen“, so Maurer in einer Aussendung.

„Mitterlehner hat selbst immer wieder betont, dass er die Zusammenlegung von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium so organisiert hat, dass die Ressorts jederzeit einfach wieder getrennt werden können. Der richtige Moment dafür ist genau jetzt.“

Schützenhilfe bekam Maurer von den Studierenden: „Bereits bei der Zusammenlegung des Wissenschafts- mit dem Wirtschaftsministerium wurde die Notwendigkeit für unabhängige Wissenschaft und Forschung mit Füßen getreten“, hieß es von den grün-alternativen Studenten. Der rote VSStÖ forderte „eine Entfesselung der Wissenschaftsagenden von ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner“. Dass dieser sein „Superministerium“ weiterhin behalten wolle, gleiche „einer hochschulpolitischen Katastrophe“, so VSStÖ-Chefin Rasha Abd El Mawgoud.

RFS will Töchterle zurück

Und auch der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) springt auf den Zug auf. Ein eigenes Ressort wäre „das Gebot der Stunde“. Mehr noch: Die freiheitlichen Studenten wollen Ex-Minister Karlheinz Töchterle (ÖVP) zurück: Denn dieser habe „letzten Sommer medial immer mehr Positionen des RFS übernommen“, etwa Studiengebühren für Nicht-Österreicher oder einen EU-Finanzausgleich für Studienplätze.

Die Unis selbst halten sich indes auffällig zurück. „Zentral ist, dass es für den Hochschulbereich einen starken Politiker gibt, der in der Lage und willens ist, die dringlichen Notwendigkeiten der Unis durchzusetzen“, sagt Angewandte-Rektor Gerald Bast zu DiePresse.com. Die Frage nach einem eigenständigen Uni-Ministerium sei hier „zweitrangig“.

>>> Alles über den Rücktritt von Michael Spindelegger

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.