Live FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gab sich im Sommergespräch als "Pro-Europäer", forderte Neuwahlen und kleinere Klassenzimmer. DiePresse.com hat live getickert.
„Sie polarisieren wie kaum ein Politiker in Österreich." Mit diesen Worten begrüßte ORF-Moderator Peter Resetarits Montagabend Heinz-Christian Strache beim „Sommergespräch". Der FPÖ-Obmann nahm es gelassen: Mit seinem „hart geführten Diskurs" versuche er „das Interesse der Österreicher in den Mittelpunkt zu stellen". Eine Sichtweise, die Strache laut OGM-Umfrage aber nur wenige abnehmen. Er aber beharrte auf seiner Position: „Ich lebe keinen Egozentrismus, sondern wenn einen Austrozentrismus."
Beim Thema Regierungsfähigkeit gab sich Strache siegesgewiss. Man liege in den Umfragen zwischen 25 und 28 Prozent (Platz eins bzw. zwei), betonte er. Bei der nächsten Nationalratswahl habe man gute Karten, um „stärkste und bestimmende Kraft zu werden". Bei den Urnengängen in Vorarlberg, der Steiermark und Wien hofft er auf eine blaue Regierungsbeteiligung.
Im Bildungsbereich wünschte sich der FPÖ-Obmann „kleinere Klassenzimmer". Eine Gesamtschule lehnte er zugunsten eines „differenzierten Schulsystems" ab. Ebenfalls abgefragt wurde von Resetarits der „blaue Dauerbrenner", die Migration. Strache betonte diesbezüglich, dass die Herkunft eines Menschen nicht dessen Charakter bestimme. Er habe daher nichts gegen Ausländer, nur etwas gegen Asylmissbrauch.
Am Ende des 50-minütigen Gesprächs stand die freiheitliche Haltung zur Europäischen Union zur Debatte. Ein Unternehmer beklagte, er fürchte hohe Zölle, sollte Österreich aus der EU austreten. Strache beteuerte: „Wir machen eine EU-kritische, aber keine EU-feindliche Politik." Man wolle lediglich nachverhandeln. Der Unternehmer konterte: „Sie reden wie ein Pro-Europäer, das habe ich bisher nie so gehört." Strache darauf: „Aber wir sind nicht pro EU-Zentralismus."
Der Live-Bericht zum Nachlesen: