Fischer zum Zweiten Weltkrieg: "Haben viel gelernt"

Bundespräsident Heinz Fischer
Bundespräsident Heinz FischerAPA/EPA/NEUMAYR/MMV
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Österreich habe lange gebraucht, "um die Verantwortung in der Zeit zwischen 1938 und 1945 richtig zu erfassen", sagt der Bundespräsident.

Bundespräsident Heinz Fischer hat am Sonntag anlässlich des 75. Jahrestags des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs an die historische Verantwortung Österreichs erinnert. "In Österreich hat es leider ziemlich lange gebraucht, um unsere Situation und unsere Verantwortung in der Zeit zwischen 1938 und 1945 richtig zu erfassen und richtig einzuordnen", so Fischer laut Aussendung.

"Aber heute kann man sagen, dass aus der Geschichte ziemlich viel gelernt wurde", betonte Fischer und erinnerte daran, dass am 1. September vor 75 Jahren "der Zweite Weltkrieg mit einem Überfall der Deutschen Wehrmacht unter Adolf Hitler auf Polen begonnen hat." Das "Geschichtsverständnis" in Österreich sei nunmehr aber realistischer geworden.

Der dramatische Verlauf des Zweiten Weltkrieges sei bekannt, so Fischer in der Aussendung der Präsidentschaftskanzlei: "Es war der bis heute verheerendste militärische Konflikt der Weltgeschichte. Er forderte insgesamt mehr als 55 Millionen Tote - rund die Hälfte davon Zivilisten - und es wurden nicht weniger als sechs Millionen Juden zwischen 1938 und 1945 systematisch ermordet."

Ereignisse haben "ohne Zweifel Spuren hinterlassen"

Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 habe die Landkarte Europas, aber auch die Landkarte Asiens stark verändert, erinnerte der Bundespräsident. "Die zunächst durch das Ergebnis des Zweiten Weltkrieges verursachte Teilung Europas wurde durch die Entwicklung der letzten 25 Jahre weitgehend überwunden, hat aber ohne Zweifel Spuren hinterlassen."

Abschließend resümierte Fischer: "Im Abstand von 75 Jahren seit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und fast 70 Jahre nach dem Ende dieses Weltkrieges kann man allerdings zusammenfassend sagen, dass die Grundtendenzen seit 1945 in Richtung des Aufbaues demokratischer Gesellschaften, in Richtung des Abbaues reglementierter Zentralverwaltungswirtschaften und - von leider gravierenden Ausnahmen abgesehen - auch in Richtung des Grundsatzes friedlicher Problemlösungen unter maßgeblicher Einbeziehung der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges gegründeten Vereinten Nationen gehen."

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