Sabine Oberhausers Kür zur Gesundheitsministerin scheint logisch: Die bisherige ÖGB-Vizechefin ist ausgebildete Medizinerin und seit 2006 sitzt sie im Nationalrat, wo sie als Gesundheitssprecherin fungierte. Im Gewerkschaftsbund ist sie seit 2009 Vize-Chefin und seit dem Vorjahr Frauenvorsitzenden, diese Posten will sie nun ruhend stellen. (Bild: Alois Stöger übergibt Oberhauser die Schlüssel zum Gesundheitsministerium)
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Mit Oberhauser kommt jedenfalls eine Insiderin ins Gesundheitsministerium, die das System genau kennt. Beruflich weiß sie als Kinderärztin bzw. Neonatologin und als ausgebildete Allgemeinmedizinerin, worauf es in einem Spital ankommt. Darüber hinaus hat sie sich auch als Krankenhaus-Managerin schulen lassen. Und die von ihrem Vorgänger Alois Stöger auf den Weg gebrachten Reformen hat sie als Gesundheitssprecherin im Parlament in der vorigen Legislaturperiode umgesetzt.
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Viele Veränderungen im Gesundheitsbereich tragen auch ihre Handschrift als Verhandlerin im Nationalrat mit. Aufgefallen ist sie unter anderem mit ihrem Kampf für schärfere Rauchergesetze. Das überraschte insofern, als sie damals selbst noch zur Zigarette griff. Seit dem Vorjahr war Oberhauser im Parlament nicht mehr Gesundheits- sondern Sozialsprecherin der SPÖ.
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Kein Nachteil für ihren künftigen Ministerposten wird wohl auch Oberhausers Engagement als Gewerkschafterin sein, das sie 1988 als freigestellte Personalvertreterin begann. Sie war damals die erste Ärztin, die sich entschied, sich ausschließlich der Vertretung der Interessen der angestellten Ärzte zu widmen. Von der Gewerkschaftsarbeit über die Standespolitik in der Ärztekammer führte der Weg schließlich 2006 als Abgeordnete ins Parlament. Der Kampf für die Arbeitnehmerrechte blieb für sie aber immer "ein Herzstück" ihrer politischen Arbeit, wie sie selbst betont.
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So ruhig wie unter ihrem als stillen Arbeiter bekannten Vorgänger Stöger wird es im Büro der neuen Gesundheitsministerin vermutlich nicht zugehen. Die vergleichsweise extrovertierte und quirlige Oberhauser versteht es mit ihrer direkten Art, auf Menschen zuzugehen. 2009 wurde Oberhauser dann - wieder als erste Ärztin - zur Vizepräsidentin des ÖGB gewählt. Seit 2013 ist sie auch Frauenvorsitzende im Gewerkschaftsbund. Beide Funktionen will Oberhauser nun als Ministerin ruhend stellen - obwohl rein rechtlich keine Notwendigkeit dazu bestünde.(Bild: Bundespräsident Heinz Fischer und Oebrhauser)
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Auch frauenpolitisch engagiert sich Oberhauser. Seit 2004 ist sie Mitglied des Vereins der Wiener Frauenhäuser, bis 2006 war sie Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings und Vorstandsmitglied der european womens's lobby. Die am 30. August 1963 geborene Wienerin ist mit dem Radiologen Gerold Oberhauser verheiratet. Ihre beiden Töchter Sophie und Franzi kamen unmittelbar nach dem Medizinstudium 1987 bzw. 1990 zur Welt. Erst dann ging es Oberhauser beruflich als Ärztin so richtig an.
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''Quirlige'' Ärztin übernimmt Gesundheitsressort
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