ÖGB-Vizepräsidentin fix

Die Metallergewerkschafterin Renate Anderl folgt Ministerin Sabine Oberhauser auch als Vorsitzende der ÖGB-Frauen nach.

Wien. Sie kommt aus dem Gewerkschaftsapparat und rückt jetzt als Stellvertreterin in die Führung an die Seite von ÖGB-Präsident Erich Foglar: Die derzeitige Vizepräsidentin der Wiener Arbeiterkammer, Renate Anderl, die wie Foglar aus der früheren Metallergewerkschaft (jetzt Produktionsgewerkschaft) kommt, soll ÖGB-Vizepräsidentin werden. Diese Entscheidung ist praktisch bereits fix. Anderl folgt in dieser Funktion der bisherigen ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser, die am Montag als neue Gesundheitsministerin angelobt wurde, nach. Die Wienerin wird Oberhauser auch an der Spitze der ÖGB-Frauen beerben, wie der „Presse“ von verlässlichen Quellen erklärt wurde.

Formal fällt die Personalentscheidung am Donnerstagnachmittag dieser Woche bei einer Sitzung des ÖGB-Bundesfrauenvorstandes. Anderl soll, wie zu erfahren war, offiziell zur geschäftsführenden ÖGB-Frauenvorsitzenden bestellt werden. Eine Wahl auf einem ÖGB-Frauenkongress ist vorerst nicht vorgesehen. Die beiden Funktionen als ÖGB-Frauenchefin und ÖGB-Vizepräsidentin bleiben demnach in einer Hand. Der ÖGB-Bundesvorstand wird Anderl dann am 16. September als Vizepräsidentin bestellen. Zweiter ÖGB-Vizepräsident ist der Chef der Christgewerkschafter (FCG), Norbert Schnedl.

Anderl, die am Freitag dieser Woche 52 Jahre alt wird, hat 1980 beruflich in der Metallergewerkschaft begonnen und sich in der Gewerkschaft hochgedient. Die Frauenvorsitzende in der Produktionsgewerkschaft ist schon 2013 statt Sabine Oberhauser als ÖGB-Frauenchefin im Gespräch gewesen. Anderl hat in der Vergangenheit vor allem Nachholbedarf bei der Gleichstellung der Frauen gesehen. Sie stemmte sich gegen eine vorzeitige Anhebung des Frauenpensionsalters und wies diesbezügliche frühere Überlegungen von Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) zurück. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.09.2014)

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