Sterbehilfe: Kommission nominiert Experten

Hospiz: Enquetekommission nominierte Experten
Hospiz: Enquetekommission nominierte Experten APA/HERBERT PFARRHOFER
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Eine mögliche verfassungsrechtliche Verankerung des Sterbehilfeverbots rückt in den Hintergrund, die Kommission setzt den Schwerpunkt auf Hospiz- und Palliativversorgung.

Die Enquetekommission "Würde am Ende des Lebens" hat bei ihrer Sitzung am Mittwoch zahlreiche Experten nominiert. Die verfassungsrechtliche Verankerung des Sterbehilfeverbots rückt dabei nach und nach in den Hintergrund. Man werde sich auf den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung konzentrieren, sagte Vorsitzende Gertrude Aubauer (ÖVP) nach der Sitzung.

Zwischen den Parlamentsparteien herrsche "großer Konsens", was den Ablauf und das Ziel der Enquete betrifft, berichtete Aubauer weiter. Die große Auftaktveranstaltung soll am 7. November im Plenarsaal des Hohen Hauses stattfinden, zu Wort kommen sollen dabei vor allem Vertreter des Dachverbandes Hospiz sowie der kirchlichen Hilfsorganisationen Caritas und Diakonie. Auch Experten aus europäischer Ebene will Aubauer einladen.

Die Referentenliste für die anschließenden Sitzungen der Enquetekommission geht in den dreistelligen Bereich. Nominiert wurden neben zahlreichen Medizinern die Juristen Theo Öllinger, Wolfgang Mazal, Bernd-Christian Funk, Heinz Mayer und Helmut Fuchs. Dazu kommen die Vorsitzenden von Caritas und Diakonie, Michael Landau und Michael Chalupka. Auch die Österreichische Bischofskonferenz ist mit ihrem Generalsekretär Peter Schipka vertreten, ebenso die Seniorenvertreter von SPÖ und ÖVP, Karl Blecha und Andreas Khol.

Aubauer: "Hospiz ist leistbar"

"Hospiz ist leistbar", lautet Aubauers Ansage an die Politik. Als Ziel hat sich die Vorsitzende der Enquetekommission einen flächendeckenden Ausbau der Versorgung in Österreich gesetzt. Mit 90 Prozent relativ gut sieht es noch bei der Bedarfsdeckung an Betten auf den Palliativstationen aus, geht aus Zahlen des Dachverbandes Hospiz hervor. Bei stationären Hospizen würde man doppelt so viele Betten wie derzeit benötigen. Bei Tageshospizen fehlten 56 Prozent.

Ein besonderes Anliegen ist Aubauer der Ausbau von Hospizeinrichtungen für derzeit rund 1000 Kinder, die solche Dienste benötigen. Die Enquetekommission will in den kommenden Sitzungen einen Finanzierungsplan für die Hospiz- und Palliativversorgung entwickeln. "Wir wollen konkrete Ergebnisse", betonte Aubauer. Auch in hunderten E-Mails aus der Bevölkerung würde dieser Wunsch ganz oben stehen.

(APA)

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