Zwei Mandate: Kein Klubstatus für die Neos

(c) APA/DIETMAR STIPLOVSEK
  • Drucken

Die neue Partei erhielt die meisten Stimmen von früheren Nichtwählern.

Acht Prozent, drei Mandate und damit Klubstärke wollten die Neos in Vorarlberg erreichen. Die Umfragen verhießen sogar ein zweistelliges Ergebnis. Davon blieb die Partei mit 6,9 Prozent und zwei Mandaten bei der Landtagswahl am Sonntag allerdings weit entfernt. Dabei hatten die Neos in Vorarlberg gute Voraussetzungen, ist es doch das Heimatland ihres populären Parteichefs, Matthias Strolz. Und die Vorarlberger wollten der ÖVP keine absolute Macht mehr geben.

Davon profitierten aber nicht nur die Neos, die es auf immerhin fast sieben Prozent brachten, sondern vor allem die Grünen, die um fast so viel zulegen konnten. Das zeigt auch die Wählerstromanalyse des Sora-Instituts: Die größten Verluststimmen (10.000 und 9000) der ÖVP gingen an die Grünen – und auch an die FPÖ. Die Neos erhielten hingegen 5000 Stimmen von ehemaligen Nichtwählern von 2009, 3000 kamen von der ÖVP und je 1000 von FPÖ und Grünen.

Mit dem Ergebnis vom Sonntag zeigte sich Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht dennoch „sehr zufrieden“. Die acht Prozent, mit denen der Klubstatus verbunden gewesen wäre, seien eben „sehr hoch“ gesteckt gewesen. Strolz hielt es sogar für „eigentlich epochal“, dass erstmals seit 30 Jahren eine neue Kraft in den Landtag eingezogen sei.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.09.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Landeshauptmann Markus Wallner (links) und der grüne Spitzenkandidat Johannes Rauch
Innenpolitik

Vorarlberg: Schwarz-Grün, die Nächste?

Die ÖVP verliert die Absolute. Landeshauptmann Markus Wallner muss sich nun entscheiden, mit wem er regieren will. Am wahrscheinlichsten scheint eine Koalition mit den Grünen.
Politik

Vorarlberg: ÖVP legte in nur sechs Gemeinden zu, Grüne in 94

Die ÖVP erhielt nur mehr in einer Gemeinde über 80 Prozent Zustimmung. Die besten und schlechtesten vorläufigen Gemeinde-Ergebnisse im Überblick.
Innenpolitik

ÖVP verlor vor allem an FPÖ und Grüne

Wählerstromanalyse: Die Neos punkteten in Vorarlberg vor allem bei ehemaligen Nichtwählern.
Politik

Vorarlberg-Wahl: Parteigremien tagen am Montag

Die SPÖ startet um 17:30 Uhr, die ÖVP folgt um 18 Uhr. Trotz Wahldebakel steht bei der SPÖ wohl kein Personalwechsel an.
Politik

FPÖ bei den Unzufriedenen voran

Junge Männer wählten in Vorarlberg blau, junge Frauen grün.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.