Moskau und Kiew streiten über den Gaspreis. Seit einiger Zeit kommt in Europa, auch in Österreich, zu wenig russisches Gas an.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel drängt auf eine rasche Lösung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine. Mit Blick auf den nahenden Winter sagte sie am Dienstag beim Industrietag in Berlin: "Deshalb eilt die Zeit hier auch." Am Freitag werden die Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger in Berlin fortgesetzt. Russland und die Ukraine streiten unter anderem über den künftigen Preis, den Kiew für russisches Gas bezahlen muss. Über die Ukraine wird auch ein Großteil des russischen Exportgases nach Europa geleitet.
In den vergangenen Wochen berichteten europäische Länder, darunter auch Österreich, immer wieder, dass weniger russisches Gas als vereinbart ankommt.
Beim Industrietag dankte die deutsche Kanzlerin den 1300 anwesenden Managern dafür, dass die Unternehmen die schmerzlichen Einschnitte durch die Sanktionen mittragen. Der Westen könne die Verletzungen bestimmter Prinzipien nicht hinnehmen, Russland denke wieder in Einfluss-Sphären: "Das ist keine Bagatelle, das ist ein tiefgreifender Konflikt", so Merkel.
Ausfuhren nach Russland und Ukraine eingebrochen
Industrie-Präsident Ulrich Grillo erklärte, ihm sei es zu teuer, im Russland-Geschäft auf eigene Werte zu verzichten, um kurzfristig Gewinne und Umsätze zu sichern. Im ersten Halbjahr waren die deutschen Exporte nach Russland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,5 Prozent eingebrochen. Das Minus bei den Ausfuhren in die Ukraine betrug sogar 32 Prozent.
(APA/dpa)