Wien nimmt 600 zusätzliche Flüchtlinge auf. Bürgermeister Häupl will mit den übrigen Länderchefs "sehr ernst" über das Thema Asyl diskutieren.
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) will das Thema Asyl bei der nächsten Landeshauptleute-Konferenz in Kärnten diskutieren. Denn viele Länder würden die Vorgaben des Bundes nicht erfüllen. Wien helfe freilich Leuten, die mit Mord bedroht würden, "aber wir sind - mit Verlaub gesagt - nicht die Deppen der Nation", sagte Häupl am Montag gegenüber dem ORF.
Das Stadtoberhaupt bezog sich dabei auf die 600 zusätzlichen Flüchtlinge, die sich Wien bereit erklärt hat, auf Kosten des Bundes vier Monate lang aufzunehmen. Sie werden in der ehemaligen Zollwachschule in Erdberg - hierher sollen noch Montagabend rund 100 Flüchtlinge vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen übersiedeln - und in der früheren Wirtschaftsuniversität untergebracht. Die Adaptierung des Gebäudes in der Althanstraße soll in der kommenden Woche abgeschlossen sein.
Laut Innenministerium haben in etwa 80 Prozent aller österreichischen Gemeinden noch kein einziger Asylwerber Platz gefunden. Häupl kündigte an, dass die Sache bei der nächsten Landeshauptleute-Konferenz "ein sehr ernstes Thema" sein werde.
Zuvor kommt es am morgigen Dienstag im Kanzleramt zu einem Treffen von Regierungsspitze und Landeshauptleuten, wo unter anderem die Asyl-Debatte geführt werden soll.
(APA/Red.)