FPÖ: Keine Verbindung zwischen Wehrsport-Fotos und Honsik

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Strache und Stadler dementieren in einem Verfahren gegen die Zeitung "Österreich", dass der Wehrsport-Foto-Affäre eine Intrige der rechtsextremen "Honsik-Partie" zugrunde lag. Strache: "Ich kenne Herrn Honsik nicht".

Lag der Wehrsport-Foto-Affäre um FP-Chef Heinz-Christian Strache eine Intrige oder sogar eine Erpressung der rechtsextremen "Honsik-Partie" zugrunde? Die Zeitung "Österreich" hatte diese Vermutung im Jänner 2007 geäußert. Die Zeitung spekulierte, dass Gerd Honsik die Bilder zur Veröffentlichung "freigegeben" habe, weil er mit der Parteilinie der FPÖ nicht einverstanden war. Der wegen Wiederbetätigung im Jahr 1992 zu eineinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilte und derzeit inhaftierte Honsik zog gegen "Österreich" vor Gericht.
Am Donnerstag fand in dieser Causa eine weitere Verhandlungsrunde statt. Strache dementierte die angebliche Intrige: "Das ist ein absoluter Unsinn. Ich kenne Herrn Honsik nicht einmal". Zu den umstrittenen "Gotcha"-Spiel-Fotos und der angeblichen "Wehrsport-Veranstaltung" sagte er, er könne sich nicht erinnern, wer die Bilder aufgenommen oder wer die damalige Veranstaltung organisiert habe.

Stadler: "Fotos nicht von Honsik"

Auch der ehemalige freiheitliche Klubchef Ewald Stadler sagte als Zeuge aus. Er hatte bei früheren Einvernahmen erklärt, die Strache-Fotos erhalten zu haben. In seiner Aussage betonte Stadler, mit Honsik keinen Kontakt gehabt zu haben. "Ich habe die Fotos nicht von ihm bekommen und ich gehe auch davon aus, dass mein Informant und Honsik sich nicht kennen", so Stadler.

"Österreich"-Rechtsvertreter Peter Zöchbauer beantragte daraufhin, zunächst den Ausgang eines weiteren Verfahrens abzuwarten, in dem es um angebliche Kontakte zwischen Strache und der "Honsik-Gruppe", der sogenannten "Nationalen Front", geht. Richterin Alexandra Mathes vertagte die Causa nach den Anhörungen auf unbestimmte Zeit.

Die Verbindung zwischen Strache und der "Nationalen Front" wurde im Anschluss in einer zweiten Verhandlung vor der gleichen Richterin beleuchtet. Der als Zeuge geladene Rechtsextremismus-Experte und Buchautor Wolfgang Purtscheller sagte aus, in Gesprächen zwischen ihm und mehreren "Aussteigern" aus der rechten Honsik-Szene sei öfters der Name Strache gefallen. Er gehe davon aus, dass Strache zur Honsik-Gruppe gehört habe.
Zöchbauer legte ihm außerdem die vor eineinhalb Jahren in "Österreich" veröffentlichten Fotos vor, auf denen angeblich Strache bei Wehrsportübungen mit Rechtsextremen zu sehen ist. Purtscheller identifizierte darauf neben dem heutigen FPÖ-Chef unter anderen die Rechtsextremen Andreas Thierry und Jürgen Hatzenbichler. Das Verfahren wurde auf 25. September vertagt.

(APA/Red.)

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