BZÖ: Stadler an Gerüchte-Börse hoch gehandelt

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Eine „kleine Sensation“ soll der neue Spitzenkandidat sein, sagt das BZÖ. Peter Westenthaler muss unterdessen nach seiner Verurteilung auch wegen anderer Vorwürfe keine Haftstrafe fürchten.

WIEN(oli/APA). Der frühere FPÖ-Klubchef Ewald Stalder war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sollte das Gerücht stimmen, Stadler sei der als „kleine Sensation“ angepriesene neue Spitzenkandidat des BZÖ, tut er wohl gut daran, sich derzeit noch nicht zu äußern. Stadler, so heißt es im BZÖ, könnte den Orangen einige Prozentpunkte von der Strache-FPÖ, von der Stadler im Unfrieden schied, mitbringen.

Von Susanne Riess-Passer, Mathias Reichhold, Karin Gastinger und anderen hatten sich Jörg Haider und Co. zuletzt Absagen eingeholt. Zwischenzeitlich wurde dann sogar die Überlegung ventiliert, Haider selbst könnte wieder den Spitzenkandidaten machen. Wird er aber nicht. Es sei denn, ihn reizt das Duell mit Heide Schmidt.

Drei Jahre Bewährungsfrist

Peter Westenthaler wird nach seiner nicht rechtskräftigen Verurteilung zu neunmonatiger bedingter Haft wegen falscher Zeugenaussage jedenfalls nicht mehr Spitzenkandidat. Er muss allerdings auch nicht befürchten, ins Gefängnis zu müssen. Denn die beiden anderen ihm zur Last gelegten Vergehen – er soll einen Polizisten mit dem Auto angefahren haben sowie laut FPÖ einen dem BZÖ nahe stehenden Polizisten mit der Beschaffung von Ekis-Daten von Flüchtlingsfamilien beauftragt haben – wird auch bei einer Verurteilung keinen Einfluss auf die nunmehrige Bewährungsstrafe haben. Westenthaler müsste innerhalb von drei Jahren schon erneut ein gleiches Delikt oder ein ähnliches wie Betrug begehen.

Justizministerin Maria Berger wollte zu Westenthalers Anschuldigungen gegen die Justiz nicht Stellung nehmen: Sie verwies auf die Unabhängigkeit der Gerichte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.07.2008)

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