Wahlkampf: Migranten-Liste will bei Wahl antreten

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Die „Demokratische Diversität Österreichs“ (DDÖ) sucht Unterstützer.

WIEN. Seit Freitag schwärmen vor allem in Wien Migranten aus, um Unterschriften von Unterstützern zu sammeln. Die „Demokratische Diversität Österreichs“, die sich Montagabend in Wien offiziell konstituiert, will bei der Nationalratswahl am 28. September antreten. Die DDÖ versteht sich als „neue politische Bewegung“.

Obmann der Initiative ist Alexis Neuberg, Österreicher mit afrikanischen Wurzeln, stellvertretender Obmann der Wiener Integrationskonferenz und einer der Gründer von Radio Afrika: „Es gibt niemanden, der sich für Migranten einsetzt. Wir wollen nicht nur fordern, wir wollen auch mitgestalten – und deshalb möchten wir antreten.“

In der DDÖ seien alle relevanten Gruppen von Zuwanderern vertreten, so Neuberg. Wer letztendlich als Spitzenkandidat antreten werde, stehe noch nicht fest. „Ich koordiniere. In der Folge werden wir in einem demokratischen Prozess entscheiden, wer welche Funktion übernehmen wird.“

Zielpublikum: 1,3 Millionen

Die DDÖ-Aktivitäten konzentrieren sich derzeit auf den Wiener Raum, ein Wahlkampf-Budget gibt es nicht. „Plakate und Informationen werden über die Organisationen von Migranten hergestellt und verteilt, außerdem sind jene Österreicher ein Zielpublikum, die hinter unseren Anliegen stehen.“ Zu anderen Themen gebe es kein detailliertes Programm, wohl aber Meinungen – so ist Neuberg eine Politik gegen Armut ein besonderes Anliegen.

Eine Schätzung von Wissenschaftlern und Statistik Austria kommt zum Schluss, dass etwa 1,3 Millionen Menschen, die in Österreich leben, einen Migrantionshintergrund haben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.08.2008)

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