Guevara-Porträtist: Fotograf Rene Burri ist tot

SWITZERLAND RENE BURRI OBIT
SWITZERLAND RENE BURRI OBIT(c) APA/EPA (WALTER BIERI)
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Rene Burris Foto von Ernesto "Che" Guevara mit Zigarre wurde weltberühmt. Der Schweizer Fotograf starb mit 81 Jahren.

Der Fotograf ReneBurri, der mit Porträts von Che Guevara weltberühmt wurde, ist tot. Der Schweizer starb am Montag im Alter von 81 Jahren zu Hause in Zürich. Burris langjähriger Freund, der Berner Fotograf Michael von Graffenried, bestätigte Burris Tod. Burri war Mitglied der Agentur Magnum. Für die Agentur reiste er um die Welt und publizierte seine Reportagen über die großen politischen Geschehnisse des 20. Jahrhunderts. Weltbekannt neben seinen Bildern des kubanischen Revolutionshelden Guevara waren auch seine Porträts von Picasso oder Alberto Giacometti.

Rene Burri wurde am 9. April 1933 in Zürich geboren. Früh begann er, sich für Fotografie zu interessieren. Als 13-Jähriger machte er Bilder von Winston Churchill. Von 1950 bis 1953 studierte Burri an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in der Fachklasse für Fotografie bei Hans Finsler. 1955 reichte er seine Fotoreportage über die Arbeit der Zürcher Musikpädagogin Mimi Scheiblauer mit taubstummen Kindern bei der Fotoagentur Magnum ein und erhielt den Zuschlag. Die Bilder wurden in der Zeitschrift "Science et vie" publiziert.

1959 nahm Magnum Burri als Vollmitglied auf. Er publizierte Reportagen über große politische Geschehnisse des 20. Jahrhunderts in "DU", "Life", "Picture Post", "Stern", "GEO" oder "Paris Match". Zu Burris Werk gehören auch Fotobücher.

Der größte Coup: Im Zimmer mit Che Guevara

Den größten seiner Coups landete der Fotograf 1963 in Havanna, als er vom kubanischen Industrieminister Ernesto Guevara empfangen wurde. Bei diesem Besuch entstanden zahlreiche Porträts des bärtigen, rauchenden Revolutionärs. Sein Porträt von "Che" mit Zigarre im Mund wurde zur Ikone.

"Eine amerikanische Journalistin hat mich zu ihrem Interview mit Che ins Industrieministerium in Havanna mitgenommen", erzählte der Fotograf 2010 bei einer Ausstellung in Wien. "Ich konnte gewissermaßen zwei Stunden um ihn herumtanzen, während die beiden sich in den Haaren lagen."

"Die Deutschen" und die "Gauchos" 

1959 bis 1961 bereiste er Deutschland. Die Aufnahmen unter anderem über den Mauerbau erschienen 1962 im Band "Die Deutschen".

Nach "Die Deutschen" erschienen zahlreiche weiter Fotobücher, unter anderem "The Gauchos" (1968), "Japan" (1970), "Behind the Great Wall of China" (1972), "La Grèce" (1974), "One World. Fotografien und Collagen" (1950-1983), "Ein amerikanischer Traum" (1986) und zuletzt "René Burri Fotografien" (2004).

Sein Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen präsentiert - unter anderem in seiner Heimatstadt Zürich, als das Museum für Gestaltung vor einem Jahr Rene Burris Bilder zeigte.

Im Jänner zeigte Burri Fotos in Wien

Erst im Jänner gastierte er mit seinem "Doppelleben" in der Wiener Galerie OstLicht. Sein Oeuvre ist auch mehrfach ausgezeichnet worden. Zuletzt erhielt der Fotograf 2011 den mit 20.000 Franken (16.564,52 Euro) dotierten Swiss Press Photo Life Time Achievement Award der Fondation Reinhardt von Graffenried.

(APA/spa)

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