„Schnatternde“ Plassnik: Protest gegen „Krone“

(c) APA (Roland Schlager)
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Prominente verurteilen eine gegen die Ministerin gerichtete Kolumne.

Wien (red.). Brieffreunde werden Michael Jeanée und die einstige steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) wohl nicht mehr – auch wenn sie beide gerne Post verschicken. In einem Brief an Jeanée fordert Klasnic, dass der „Krone“-Kolumnist mit seinen persönlichen Attacken gegen Plassnik aufhört. Unterzeichnet wurde der Brief auch vom einstigen Verfassungsgerichtshof-Präsidenten Karl Korinek, Exaußenminister Peter Jankowitsch (SPÖ) und dem ehemaligen Staatssekretär Ludwig Steiner (ÖVP).

Stein des Anstoßes: In seiner Kolumne „Post von Jeanée“ richtet sich der „Krone“-Autor gegen die „unsägliche Frau Minister Plassnik“. Sie habe sich im Zusammenhang mit der Befreiung der Sahara-Geiseln „blond und Plattheiten schnatternd in Szene gesetzt“. Jeanée bezweifelt, dass der Außenministerin – sie steht seit Monaten wegen ihrer Pro-EU-Linie im Schussfeld der „Krone“ – eine wichtige Rolle bei der Befreiung zukam. Denn sonst „hätten Sie es doch wirklich nicht nötig gehabt, sich dermaßen aufdringlich in den Vordergrund zu spielen“, schlussfolgert Jeanée.

Der Konter der Plassnik-Freunde in ihrer „Post an Jeanée“: Die niveaulosen Anschuldigungen würden jeder Grundlage entbehren. Ein derartiger Journalismus sei abzulehnen. Das Außenministerium habe alles getan, um die Österreicher sicher zurückzuholen. Vor der Nationalratswahl hat die „Krone“ Plassnik übrigens vorgeworfen, zu wenig für die Befreiung der Geiseln zu tun.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2008)

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