Petzner als BZÖ-Obmann Geschichte: Scheibner kommt

Stefan Petzner, Herbert Scheibner
Stefan Petzner, Herbert Scheibner(c) APA (Hochmuth)
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Stefan Petzner übergibt die Geschäfte an Vize-Parteichef Herbert Scheibner - als "Übergangslösung". Nach den Kärntner Landtags-Wahlen im Frühjahr soll die Nachfolge Jörg Haiders geklärt werden.

Stefan Petzner ist als geschäftsführender BZÖ-Chef zurückgetreten und hat das Amt an Herbert Scheibner übergeben. Petzner bestätigte am Mittwochabend in der "Zeit im Bild" entsprechende Berichte von "Tiroler Tageszeitung" und "Kurier". Demnach soll Scheibner bis zum Parteitag im April als interimistischer Obmann die Geschicke des BZÖ führen. Scheibner sieht sich allerdings nur als "Übergangslösung" und will am Parteitag im April nicht kandidieren. "Bis dorthin habe ich alle Befugnisse eines Obmannes", sagte Scheibner.

Petzner war nach dem Tod des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider als Parteichef auf Bundesebene eingesetzt worden und sollte eigentlich auch den orangen Parlamentsklub anführen. Am 22. Oktober wurde allerdings nicht er, sondern der KärntnerJosef Buchergewählt. Haiders früherer Pressesprecher Petzner hatte sich parteiintern Unmut zugezogen, weil er in mehreren Interviews sehr emotional seine persönliche Beziehung zum verstorbenen Landeshauptmann Haider geschildert hatte. Unter anderem nannte er Haider seinen "Lebensmenschen".

Dass er wegen seiner umstrittenen Medienauftritte abgelöst wurde, dementiert Petzner freilich: "Ich weiß, dass es nicht so ist. Ich habe weder aufgegeben noch wurde ich demontiert, sondern auf meinen eigenen Vorschlag hin wurden die Geschäfte des Obmannes an Herbert Scheibner übertragen, um mich voll der Aufgabe als Wahlkampfleiter widmen zu können." Petzner erklärte am Donnerstag noch einmal: "Ich habe immer gesagt, ich bin dort, wo die Partei mich braucht." Sein Amtswechsel entspreche dem Wunsch der Parteibasis und der Landesparteispitze, erklärte der 27-jährige Steirer. Die nächsten anstehenden Wahlkämpfe finden in Kärnten und in Salzburg statt.

"Ich bin hier, in meinem Revier"

Der für seinen Hang zur Musik von Udo Jürgens bekannte Petzner hielt es diesmal mit Marius Müller-Westernhagen: "Ich bin wieder hier, in meinem Revier", zitierte er eine Textpassage eines Songs des deutschen Sängers.

Mit diesem Auftrag den Kärntner Wahlkampf zu leiten, sei jetzt eine Erwartungshaltung verknüpft, die jedoch nur erfüllt werden könne, wenn man über genügend Zeit verfüge, erklärte Petzner. Beide Aufgaben - also Bündnisobmann und Wahlkampfleiter - seien "Fulltime-Jobs", er habe sich für eine Sache entscheiden müssen, meinte der Politiker. Deshalb habe er "aus strategischer Sicht" die Geschäfte an Herbert Scheibner übergeben, sagte Petzner.

Seinen Aufgaben als Nationalratsabgeordneter und stellvertretender Klubchef im Parlament will Petzner aber weiterhin nachkommen. Im Salzburger Landtags- und Gemeinderatswahlkampf - dort wird am 1. März 2009 gewählt - wird Petzner ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Ob direkt als Wahlkampfleiter oder lediglich als "Spin-Doktor" wird aber erst entschieden.

Petzner, Scheuch, Bucher?

Dass er bei dem geplanten BZÖ-Bundeskonvent nach den Kärntner und Salzburger Wahlen als Bündnisobmann kandidieren wird, schloss Petzner nicht aus. Entscheidend werde allerdings das Ergebnis der zwei Urnengänge sein. "Vom Ausgang der Landtagswahl in Kärnten hängt sehr viel, wenn nicht alles, ab", erklärte Petzner. Als aussichtsreichster Kandidat für die Bundesspitze gilt der Kärntner BZÖ-Chef Uwe Scheuch. Aber auch der orange Klubobmann im Parlament, Josef Bucher, könnte Parteichef werden.

(APA/Red.)

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