Das Team Stronach will die Krankenkassen zusammenlegen und fordert eine Gesundheits- und Pensionsversicherung für alle.
Das Team Stronach mischt sich in die Diskussion um die heimischen Krankenkassen ein. Sie alle sollten zusammengelegt werden, verkündete die Partei am Mittwoch. In einem ersten Schritt sollte eine Vereinigung auf drei Träger für Selbstständige, Unselbstständige und Beamte erfolgen und in einem zweiten Schritt diese zu einer Gesundheitsversicherung zusammengeführt werden. Die Unfallversicherung und die Pflege sollten dabei integriert werden. Eigenständig sollte nur die Pensionsversicherung bleiben.
Zur Umsetzung dieses Konzepts forderten Sozialsprecherin Waltraud Dietrich und Gesundheitssprecher Marcus Franz am Mittwoch einen runden Tisch mit Experten, der noch heuer einberufen werden sollte. An Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erklärte Dietrich, dieser möchte seine "Vogel-Strauß-Politik" beenden und Reformen anzugehen. Sie begründete die Forderung damit, dass die 22 Sozialversicherungsträger ein "riesiges Betätigungsfeld" für die politischen Freunde der "Koalitionsbürokratie" seien.
Franz ortet "geschönte Zahlen"
Franz bezeichnete die von den Sozialversicherungen angegebenen Verwaltungskosten von 3,5 bis 3,7 Prozent als "geschönt". Wenn man alles einrechne, wie etwa auch die Verwaltung der öffentlichen Spitäler und der Kassenärzte, komme nach auf Verwaltungskosten von sieben bis zehn Prozent. Pro Kopf variieren seinen Angaben zufolge die Kosten von 13 Euro bei kleineren Betriebskassen bis zu 167 Euro bei der Kasse für Eisenbahner und Bergbau. Mit einer Zusammenlegung würde das System nach Ansicht des Team Stronach auch gerechter, weil damit auch die 14 verschiedenen Leistungskataloge vereinheitlicht würden.
Zuletzt hatte sich auch Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (ÖVP) für eine Experten-Studie über eine mögliche Zusammenlegung der Kassen ausgesprochen. Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (beide SPÖ) hatten eine solche Zusammenlegung jedoch abgelehnt. Und auch für den neuen Präsidenten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald (ÖVP), ist das kein Thema.
(APA)