Asyl: Mehr freiwillige Rückkehrer als Abgeschobene

APA (Archiv/Schlager)
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Immer mehr Asylwerber, die keine Aussicht auf eine Aufenthaltsberechtigung in Österreich haben, entscheiden sich für eine freiwillige Rückkehr in ihr Heimatland. So der Vereins Menschenrechte, der die Aufenthaltswerber bei ihrer Rückreise unterstützt. 2008 seien erstmals mehr Menschen auf diese Weise heimgekehrt als es polizeiliche Abschiebungen gegeben habe, sagte Obmann Dieter Ecker.

Gemäß der vom Innenministerium auf APA-Anfrage bekanntgegebenen Statistik bestätigt sich das Bild: So gab es 2.725 freiwillige Ausreisen. Demgegenüber standen laut BMI 2.045 Abschiebungen. Im Bereich des Vereins Menschenrechte, der nach eigenen Angaben rund die Hälfte der freiwilligen Rückkehrer in Österreich betreut, kehrten 2008 die meisten Menschen in den Kosovo zurück. Dies waren 238 Personen. An zweiter Stelle liegt Serbien mit 218 freiwilligen Rückreisen, danach folgte die Russische Föderation mit 107 Fällen, sagte Ecker.

In letzterer Gruppe habe man ab der Jahreshälfte eine deutliche Steigerung von Tschetschenen festgestellt, die in ihre Heimat zurückkehren wollen, sagte Ecker. Dabei handle es sich nicht um Personen, die aus politischen Gründen geflüchtet oder in die Kriegswirren geraten seien, sondern um tschetschenische Bürger, die ihren Verwandten nach Österreich nachziehen hätten wollen.

Der Verein Menschenrechte betreut nach eigenen Angaben den größten Teil der Asylwerber, die aus Österreich freiwillig ihre Heimkehr antreten wollen. Ebenfalls in dem Bereich tätig sind Caritas und die Firma European Homecare. Tätig ist der Verein Menschenrechte in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Die Kosten für die freiwillige Rückkehr werden - falls die Heimkehrer über keine finanziellen Mitteln verfügen - nach einer Prüfung des Sachverhalts vom Innenministerium bezahlt.

(APA)

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