Beamten wählten Vertreter: Die Ergebnisse

BUNDES-PERSONALVERTRETUNGSWAHLEN IM OeFFENTTLICHEN DIENST: NEUGEBAUER
BUNDES-PERSONALVERTRETUNGSWAHLEN IM OeFFENTTLICHEN DIENST: NEUGEBAUERAPA/HERBERT NEUBAUER
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230.000 Beamte und Vertragsbedienstete haben ihre Personalvertretung gewählt. DiePresse.com zeigt die Detailergebnisse.

Insgesamt waren Mittwoch und Donnerstag 232.000 Beamte und Vertragsbedienstete im Bundesdienst sowie Pflichtschullehrer zur Wahl aufgerufen. Die ÖVP-Gewerkschafter halten mit Neugebauer die absolute Mehrheit. Dämpfer für die Roten vor dem SPÖ-Parteitag. Für die FCG gab es bei den AHS- und vor allem bei den BHS-Lehrern deutliche Verluste.

Die Detailergebnisse:

Heer

Die Einsparungen beim Bundesheer haben der freiheitlichen AUF im Bereich des Verteidigungsministeriums kräftige Gewinne beschert. Mit einem Plus von 12,6 Prozentpunkten erreichte die AUF 31,46 Prozent und verdrängte damit die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) vom zweiten auf den dritten Platz.

Die FSG fiel von 26,82 auf 21,99 Prozent. Die FCG konnte zwar Platz 1 im Verteidigungsministerium behaupten, verlor aber die absolute Mehrheit. Von 52,96 Prozent stürzte die FCG auf 41,97 Prozent ab. Die UGÖD legte von 1,4 auf 4,58 Prozent. zu.

Im Zentralausschuss verlor die FCG zwei Mandate und hält nun bei 5. Die FSG hat weiterhin 3. Die AUF verdoppelte sich auf vier Mandate. Die UGÖD ist im Zentralausschuss weiterhin nicht vertreten.

Exekutive

Bei der Exekutive verlor die FSG fast sieben Prozentpunkte und wurde von den schwarzen Christgewerkschaftern (FCG) vom Platz eins verdrängt.

FCG: 38,90%, 9651, 5, (37,66%, 5); FSG: 35,85%, 8895, 4, (42,62%, 5); AUF: 25,25%, 6264, 3, (19,72%,2)

AHS-Lehrer

Bei den mehr als 22.000 AHS-Lehrern verlor die FCG 3,4 Prozentpunkte, hielt aber mit 59,2 Prozent immer noch eine deutliche absolute Mehrheit. Auch hier liegt die UGÖD mit einem Gewinn von 1,3 Prozentpunkten auf 24,7 Prozent an zweiter Stelle, die FSG erreichte mit einem kleinen Gewinn von 0,3 Prozentpunkten 16,1 Prozent.

FCG: 59,21%, 10135, 7, (62,61%, 8); FSG: 16,11%, 2757, 2, (15,82%, 2); UGÖD: 24,68%, 4224, 3, (21,57%, 2)

BHS-Lehrer

Bei den mehr als 22.000 BHS-Lehrern büßte die FCG 7 Prozentpunkte ein, behielt aber mit 50,2 Prozent noch knapp die absolute Mehrheit. Stark präsentierte sich hier die UGÖD, die um 5,2 Prozentpunkte auf 31,5 Prozent zulegte. Mit einem kleinen Gewinn von 1,9 Prozentpunkten kam die FSG auf 18,3 Prozent, der nur zu Platz drei reichte.

FCG: 50,21%, 8006, 6, (57,28%, 7); FSG: 18,3%, 2917, 2, (16,42%, 2); UGÖD: 31,49%, 5021, 4, (26,2%, 3)

Pflichtschullehrer

Bei den Pflichtschullehrern gibt es kein Gesamtergebnis, sondern nur neun Bundesländerergebnisse. Mit Ausnahme von Salzburg und Wien verzeichnete die FCG auch hier durchwegs Verluste, behielt aber überall ihre Mehrheit.

Pflichtschullehrer Oberösterreich

In Oberösterreich legten die unabhängigen Gewerkschafter im Pflichtschulbereich stark zu und verzeichneten ein Plus von fast fünf Prozentpunkten. Das sicherte ihnen Platz zwei hinter den schwarzen Gewerkschaftern. Die sind mit 67,01% zwar deutlich an der Spitze - verloren aber fast fünf Prozentpunkte.

FCG: 67,01%, 6944, 8, (71,53%, 9); FSG: 11,13%, 1153, 1, (12,82%, 1); UGÖD: 20,36%, 2110, 2, (15,65%, 1)

Pflichtschullehrer Wien

Bei den Lehrern konnten die Schwarzen schon Donnerstagmittag jubeln. Im tiefroten Wien bleibt die Personalvertretung bei den rund 12.000 Pflichtschullehrern künftig fest in der Hand der schwarzen Vertreter. Nach dem Umsturz 2009 baute die FCG den Vorsprung nun aus.

FCG: 47,21%, 3502, 5, (43,05%, 5); FSG: 36,8%, 2730, 4, (40,0%, 4); APFL-UG: 15,99%, 1186, 1, (16,95%,1)

Hochschullehrer

Bei den Hochschullehrern verlor die FCG 11 Prozentpunkte, hielt aber auch hier mit 52,6 Prozent die absolute Mehrheit. Die FSG legte hier gut 7 Prozentpunkte auf 28 Prozent zu. Die UGÖD steigerte sich um rund 5 Prozentpunkte auf 19,4 Prozent.

Präsidentschaftskanzlei

In der Präsidentschaftskanzlei holte sich die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) die Mehrheit von den Christgewerkschaftern (FCG) zurück.

FCG: 45,16%, 28, 2, (54,55%, 3); FSG: 54,84%, 34, 2, (13,64%, 0); Sonstige: nicht kandidiert (31,81%, 1)

Bundeskanzleramt

Besonders deutlich fiel der Verlust im Bundeskanzleramt mit 12,9 Prozentpunkten aus. Mit 54,9 Prozent hat die FSG im Haus von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) aber immer noch eine absolute Mehrheit. Einen Prozentpunkt legte die FCG auf 33,3 Prozent zu. Erstmals traten hier die UGÖD und die AUF an. Erstere kam auf 8,8 Prozent, zweitere auf 3,1 Prozent.

FCG: 33,25%, 406, 1, (32,27%, 1); FSG: 54,87%, 670, 3, (67,73%, 3); UG: 8,77%, 107, 0, (n.k.); AUF: 3,11%, 38, 0, (n.k.)

Justizwache

FCG: 36,93%, 993, 3, (39,41%,2); FSG: 28,37%, 763, 2, (32,2%, 2); AUF: 23,76%, 639, 1, (26,72%, 2); Sonstige: 10,94%, 294, 0, (n.k.); Damalige Sonstige: n.k., (1,67%, 0)

Parlamentsdirektion

Im Parlament (402 abgegebene Stimmen) holten die Christgewerkschafter mit einem Plus von 10,4 Prozentpunkten auf 41,4 Prozent dafür die absolute Mehrheit. Die FSG verlor 1,6 Prozentpunkte auf 30,7 Prozent. Die freiheitliche AUF büßte 8,8 Prozentpunkte auf 17,8 Prozent ein.

FCG: 51,44%, 196, 5, (41,01%, 3); FSG: 30,71%, 117, 2, (32,30%), 3); AUF: 17,85%, 68, 1, (26,69%, 2)

Rechnungshof

Mit einem Minus von 29,5 Prozentpunkten musste die FCG auch im Rechnungshof (277 abgegebene Stimmen) eine deutliche Schlappe einstecken. Mit 44 Prozent der Stimmen hielten die Christgewerkschafter aber noch knapp die Mehrheit vor Namenslisten, die auf 41 Prozent kamen. Verluste von 11,5 Prozentpunkten auf 15 Prozent musste auch die FSG hinnehmen.

FCG: 43,98%, 117, 3, (73,46%, 5); FSG: 15,04%, 40, 1, (26,54%, 2); Sonstige: 40,98%, 109, 3, (n.k.)

Finanzministerium

Im Finanzministerium von Hans Jörg Schelling (ÖVP) baute die FCG ihre absolute Mehrheit um 1,2 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent aus, die FSG verlor 1,9 Prozentpunkte auf 36 Prozent. Einen leichten Gewinn von 0,7 Prozentpunkten auf 6,8 Prozent verbuchte die AUF.

FCG: 57,26%, 5767, 7, (56,08%, 7); FSG: 35,95%, 3621, 4, (37,82%,4); AUF: 6,79%, 683, 0, (6,1%, 0)

Bildungsministerium

Im neuen Bildungs- und Frauenministerium der roten Ressortchefin Gabriele Heinisch-Hosek holte die FCG mit knapp 68 Prozent eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit, die FSG musste sich mit 32 Prozent begnügen.

FCG: 67,95%, 4220, 6, (keine Angaben vorhanden); FSG: 32,05%, 1990, 3 (keine Angaben vorhanden)

>> Das Endergebnis in allen Details finden Sie hier zum Download (Quelle: Beamtengewerkschaft)

>> Ergebnisse weiterer Personalvertretungen finden Sie hier zum Download (Quelle: Beamtengewerkschaft)

>> Ergebnisse weiterer Personalvertretungen: Von diversen Ministerien bis zur Justizwache

(j.n./ett)

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