Die Sozialversicherung der Bauern wehrt sich gegen den Vorwurf extrem hoher Verwaltungskosten.
Wien. Schlecht abgeschnitten hat die Sozialversicherung der Bauern (SVB) bei einem Vergleich der Verwaltungskosten, die das Team Stronach erstellt hat. Wie „Die Presse“ erst kürzlich berichtete, kamen die Bauern dabei auf 354Euro pro Anspruchsberechtigtem. Im Gegensatz dazu lagen die anderen Kassen bei den vergleichbaren Ausgaben zwischen 71 und 100Euro.
SVB-Generaldirektor Franz Ledermüller wirft dem Team Stronach nun eine „böswillige Manipulation“ vor: Man habe der Berechnung die 366.000 Anspruchsberechtigten von Wien und Niederösterreich zugrunde gelegt – nicht jedoch die insgesamt 1,468 Millionen in ganz Österreich. Außerdem seien die Verwaltungskosten mit den Gesamtkosten verwechselt worden.
Schwieriger Vergleich
Die Kosten der einzelnen Versicherungsträger sind tatsächlich schwer vergleichbar, haben diese doch unterschiedliche Aufgaben.
Während die neun Gebietskassen nur als Krankenversicherer tätig sind, agiert beispielsweise die gewerbliche Sozialversicherung der Wirtschaftskammer zusätzlich auch noch als Pensionsversicherung. Oder die Anstalt der öffentlichen Bediensteten: Diese entfaltet auch als Unfallversicherung Tätigkeiten, während in der Bauernkasse Kranken-, Unfall- und auch Pensionsversicherung in einem vereint sind. Und es werden von dieser auch noch zusätzlich Anträge auf Pflegegeld bearbeitet. So kommt auch die hohe Zahl der Anspruchsberechtigten zusammen: Diese werden zum Teil mehrfach gezählt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2014)
