Heinisch-Hosek: Keine Garantie für fehlerfreie Zentralmatura

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ)
Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) APA/HERBERT NEUBAUER
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Pannen wie im Vorjahr kann die Bildungsministerin jedoch ausschließen. Die Abwicklung der Zentralmatura könnte nach der Bifie-Reform ins Ministerium wandern.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) könne bei der erstmals bundesweiten Zentralmatura Pannen wie im Vorjahr ausschließen. Damals wurde etwa bei den Fremdsprachen kurzfristig die nötige Punktezahl für ein Genügend angehoben oder ein Text eines Autors mit möglichem NS-Bezug kam bei der Deutsch-Klausur. Sie kann aber "keinen Garantieschein ausfüllen", dass die Durchführung der an AHS ab 2015 verpflichtenden Zentralmatura komplett fehlerfrei abläuft. Nach der Reform des Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie), das die schriftliche Reifeprüfung derzeit abwickelt, könnte diese Aufgabe ins Ministerium wandern, so die Ministerin im Ö1-"Journal zu Gast".

Auch ansonsten tue man alles, um einen problemlosen Ablauf zu gewährleisten. "Wir haben mit dem Bifie gemeinsam viele Sicherheitsschleusen eingebaut, was die Auslieferung der Beispiele anlangt. Wir sitzen sehr oft mit den Schulpartnern zusammen, um auszuloten, was noch gebraucht wird, damit hier keine Fehlerkette mehr passiert." Einen Rücktritt im Falle eines Fehlers schließt Heinisch-Hosek aus: "Ich würde das nicht als einen Grund sehen aufzugeben, sondern auf jeden Fall weiterzumachen, weil Bildung viel mehr ist als nur die Reifeprüfung."

Doppelgleisigkeiten vermeiden

Noch im Jänner wird laut der Ministerin die Lenkungsgruppe zur Bifie-Reform ihre Ergebnisse präsentieren. Diesen wolle sie nicht vorgreifen, meinte Heinisch-Hosek. Eine Redimensionierung des Instituts hält sie aber für angebracht. Dabei könnte neben anderen Aufgaben auch die Abwicklung der Zentralmatura ins Ministerium wandern.

In Sachen Bildungsbudget setzt Heinisch-Hosek auf die Ergebnisse der ebenfalls im Jänner startenden Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Eine erneute Stundung der Mieten für Schulgebäude durch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wird ihrer Ansicht nach "nicht wiederholbar sein". Daher müssten Bund und Länder die derzeitigen Doppelgleisigkeiten in der Schulverwaltung beheben.

Faymann "fest im Sattel"

Zu den parteiinternen Debatten über die Person des Bundesxkanzlers befragt, sagte SPÖ-Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek, dass sie "natürlich fest im Sattel" sehe. Die Bildungsministerin meinte, Faymann habe sowohl als Parteichef als auch als Bundeskanzler für Land und Partei "aber wirklich viel weitergebracht".

Die Debatte über die Aussagen von Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), wonach der als Kanzlerreserve gehandelte ÖBB-Chef Christian Kern nicht zum Politiker tauge, ist für Heinisch-Hosek von den Medien "sehr hoch gespielt". Ob Kern doch geeignet wäre, habe sie "absolut nicht zu bewerten". Es habe aber schon viele Manager in politischen Funktionen gegeben und die politische Arbeit würde auch von vielen beherrscht.

Mit Kritik hat die Opposition die Aussagen von Bildungsministerin Heinisch-Hosek in Sachen Schule bedacht. FPÖ-Bildungssprecher Walter Rosenkranz bezeichnete die Ressortchefin als "Meisterin der Worthülsen", für seinen Grünen Kollege Harald Walser klangen ihre Aussagen "nicht ermutigend" und Team Stronach-Mandatar Robert Lugar empfahl Heinisch-Hosek überhaupt den Abgang.

>> Interview im "Ö1-Mittagsjournal"

(APA)

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