Ali Agca legt Blumen auf Grab von Papst Johannes Paul II.

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Ein Gespräch mit Papst Franziskus wurde Ali Agca verwehrt. Er soll mit dem Auto aus Österreich kommend angereist sein.

Mehmet Ali Agca, der 1981 ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. verübt hat, hat am Samstag im Vatikan um ein Treffen mit Papst Franziskus gebeten. Als er eine negative Antwort erhielt, legte er Blumen auf das Grab des im April heiliggesprochenen Johannes Paul II. in den vatikanischen Grotten.

Agca wurde danach von der italienischen Polizei festgenommen und in eine römische Polizeizentrale geführt, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" auf ihrer Webseite. Schon vor Wochen hatte Ali Agca den Wunsch geäußert, das Grab des polnischen Papstes zu besuchen. Agca ist in Rom eingetroffen, nachdem er mit einem Auto aus Österreich angereist war. Dies berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" auf ihrer Webseite, ohne genauere Angaben zu geben.

Vatikan lehnte Bitte ab

"Ich hätte Papst Franziskus bei seiner Reise in der Türkei in November treffen wollen, doch es war nicht möglich. Ich bitte, ihn jetzt sehen zu können", wurde Agca von der Tageszeitung zitiert. Er bat die vatikanischen Behörden, auch einen Kurienkardinal treffen zu können.

Der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, erklärte, dass der Vatikan die Bitte des Türken abgelehnt habe. "Agca hat Blumen auf das Grab von Johannes Paul II. gelegt. Ich glaube, das genügt", kommentierte Lombardi. Heute vor genau 31 Jahren hatte Johannes Paul II. Agca im römischen Gefängnis besucht, in dem der Türke inhaftiert war.

Agca, der zum Umfeld der rechtsextremen Organisation Graue Wölfe gehörte, hatte Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 während einer Audienz auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt. Das 2005 verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche besuchte Agca später im Gefängnis und verzieh ihm. Agca wurde im Jänner 2011 freigelassen, nachdem er fast drei Jahrzehnte in Italien und der Türkei im Gefängnis gesessen war. Er lebt in seiner Heimat.

(APA)

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