Sozialdienst für Integrationsunwillige: Entholzer rudert zurück

Integrations-Unwillige zum Sozialdienst: Entholzer rudert zurück
Integrations-Unwillige zum Sozialdienst: Entholzer rudert zurückDie Presse
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Der oberösterreichische SP-Chef nennt seinen Vorschlag in der Integrationsdebatte eine Überreaktion.

Oberösterreichs SPÖ-Landesvorsitzende Reinhold Entholzer ist am Samstag in der Integrationsdebatte zurückgerudert. Mit dem Vorschlag nach einem Sozialdienst für Integrations-Unwillige habe er mangels einer besseren Idee überreagiert, erklärte er in einer Presseaussendung.

Überreaktionen würden derzeit immer mehr zum Trend, führte Entholzer aus. Es sei aber der falsche Weg, wie mit der Übertreibung der Fanatiker und Extremisten umgegangen werden sollte. "Wir müssen die Werte einer fortschrittlichen Gesellschaft besser vermitteln und vorleben. Dann lassen sich auch die Regeln für ein harmonisches Zusammenleben im Sinne dieser Werte durchsetzen." Männer etwa, die Frauen nicht respektieren, müssten in irgendeiner Weise dazu angehalten werden, Gleichberechtigung als eine der grundlegenden Regeln einer fortschrittlichen Gesellschaft anzuerkennen, hieß es.

Es passe nicht in das Bild einer modernen, demokratischen Gesellschaft, wenn ein Mann nicht mit einer Lehrerin spreche, weil sie eine Frau ist, oder ein Türsteher Jugendlichen den Eintritt in ein Lokal verwehrt, weil er aufgrund ihres Aussehens auf eine fremdländische Herkunft schließt. All das zeige, dass es noch viel zu tun gebe, erklärte Entholzer.

(APA)

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