Asyl-Bundesamt: 4500 Personen "verschwunden"

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Das Bundesamt fällte im Vorjahr rund 7100 positive Entscheidungen. 1619 Mal wurden Abschiebungen verhängt.

Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) hat im ersten Jahr seines Bestehens über 64.000 Entscheidungen nach dem Asylgesetz und dem Fremdenrecht getroffen und in rund 7100 Fällen Asyl gewährt. Bei insgesamt 18.196 Statusentscheidungen bedeutet das eine Anerkennungsquote von 39 Prozent, sagte BFA-Direktor Wolfgang Taucher am Dienstag vor. Diese Bilanz sei angesichts steigender Asylantragszahlen durchaus positiv. Man habe in etwa das erreicht, was die früher zuständigen 194 Behörden auch erledigt hätten.

Insgesamt wurden 27.178 Entscheidungen nach dem Asylgesetz gefällt. In 1857 Fällen ging es um den humanitären Aufenthalt, in mehr als 7000 Fällen um die Verlängerung für subsidiär Schutzberechtigte. Das BFA ist freilich die erste Instanz, und gegen negative Bescheide kann Berufung beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden. Dies war in "80 bis 85 Prozent" der Ablehnungen der Fall, berichtete Taucher von einer "hohen Beschwerdequote".

3000 freiwillige Rückkehrer

Nach dem Fremdenrecht erledigte das BFA 37.299 Entscheidungen. Dazu zählen Abschiebungen (1619), Überstellungen gemäß des EU-Dublin-Abkommens (1327) und grundsätzlich "aufenthaltsbeendende Entscheidungen" (7266), etwa von Fremden, die nicht im Asylverfahren gewesen sind oder EU-Bürger, "die ihre Selbsterhaltungsfähigkeit nicht nachweisen konnten", wie Taucher der "Presse" erklärte.

Der Großteil der Entscheidungen nach dem Fremdenrecht, nämlich 24.466 Mal, betraff Dokumentenausstellungen. Diese Zahl ist deshalb so hoch, da mit 2014 auch subisdär Schutzberechtige Reisedokumente erhalten, erläuterte Taucher. Bei den "Außerlandesbringungen" setzte man 13 Mal auf Charterflüge, zum Teil in Kooperation mit der EU-Agentur Frontex.

Rund 3000 Personen wählten im Vorjahr die Möglichkeit der freiwilligen Rückkehr in ihr Heimatland. "Über 4500" Menschen aber sind während oder nach dem Asylverfahren schlicht "verschwunden". Es sei aber davon auszugehen, dass viele dieser Personen weitergereist sind, meint man im BFA: "Das ist kein österreichisches Thema." Die sogenannte "Sekundärmigration" in Europa nehme zu.

(APA)

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