Cernko: Österreich muss Vermögenden "Roten Teppich aurollen"

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PK BANK AUSTRIA ´ERGEBNIS 1. HALBJAHR´: CERNKO(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Der Bank-Austria-Chef übt scharfe Kritik an der Erhöhung des Mehrwertsteuer-Satzes für Konzert-, oder Museumskarten. Zudem müsse man es Mäzenen leichter machen.

Bank Austria-Chef Willibald Cernko teilt die Kritik der Kunst- und Kulturszene an Plänen zur Erhöhung des geltenden Mehrwertsteuer-Satzes für Konzert-, Theater- oder Museumskarten. Für "ein Land, das beginnend mit dem Neujahrskonzert über das ganze Jahr hinweg Kultur als das Asset schlechthin weltweit vermarktet", wäre dies "eine echte Schande", sagte Cernko gegenüber der APA. Die diskutierte Anhebung des ermäßigtes Steuer-Satzes von zehn auf 20 Prozent würde die Kulturszene in Zeiten immer knapper werdender Förderungen besonders stark treffen, so Cernko: "Jetzt die Kultur zusätzlich zu belasten ist einer Kulturnation unwürdig und abzulehnen." Kultur sei eine Frage des Überlebens einer Gesellschaft und dürfe nicht wieder zu einer Sache der Geldbörse werden.

Im Gegenteil sei es heute wichtiger denn je, "den vermögenden Menschen des Landes den Roten Teppich auszurollen", wenn sie Wissenschaft und Kunst Geld zur Verfügung stellen wollten. Er hoffe sehr, dass im Zuge einer Steuerreform auch eine Reform des Stiftungswesens gelinge, die es Mäzenen leichter mache, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank Austria, der am Abend im Theater in der Josefstadt die "Bank Austria Kunstpreise 2014" überreicht.

6800 Unterzeichner bei Online-Petition

Eine Online-Petition, die ein "Nein zur Anhebung der Umsatzsteuer auf Konzertkarten und kulturelle Güter" fordert, ist bisher von rund 6800 Personen unterzeichnet worden. Zahlreiche Leiter österreichischer Theater, Festivals, Museen, Opern- und Konzerthäuser haben betont, dass eine Erhöhung des Steuersatzes gravierende Folgen für ihre Institutionen hätte und letztlich "zu einem erhöhten Subventionsbedarf" führen würde.

(APA)

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