Sterbehilfe straffrei stellen? ÖVP dagegen

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Mitterlehner eher skeptisch, klares Nein von LH Wallner. In der Schweiz ist die Sterbehilfe erlaubt.

Wien. Die Idee der Bioethikkommission, die Sterbehilfe unter bestimmten Umständen freizugeben, stößt bei der ÖVP auf Widerstand. Gerade durch die geografische Nähe zur Schweiz wisse er, warum ein Aufweichen bei der Sterbehilfe abzulehnen sei, erklärte Markus Wallner, Vorarlbergs Landeshauptmann. „Wir wollen nicht dieselbe Entwicklung wie dort mitmachen“, erklärte er. In der Schweiz ist die Sterbehilfe erlaubt. Man solle besser die Betreuung Schwerkranker verbessern, forderte Wallner.

Zuvor hatte ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner erklärt, dass er eine Lockerung „eher skeptisch“ sehe. „Wir wollen nicht Liberalisierung um jeden Preis“, sagte er im ORF-Radio. Er möchte der Partei in dieser Frage aber keine Linie vorgeben.

Laut Bioethikkommission wäre es „angebracht, für Angehörige und persönlich nahestehende Personen eine Straflosigkeit vorzusehen, wenn sie einer an einer unheilbaren, zum Tode führenden Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung leidenden Person beim Suizid Hilfe leisten“. Man solle dann sanktionsfrei bleiben, wenn die Beweggründe der Hilfe zum Suizid auch für Menschen, die sich den rechtlich geschützten Werten verbunden fühlen, verständlich sind. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.02.2015)

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