Bundesheer bereit für „robuste Einsätze“ in Afrika

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Verteidigungsminister Klug will sich in Afrika verstärkt engagieren – vorerst mit vier Beratern in Zentralafrika.

Wien. Einsätze in Afrika werden künftig eine wesentlich größere Rolle für das österreichische Bundesheer spielen, sagt Verteidigungsminister Gerald Klug. Die instabile Lage in afrikanischen Ländern habe eine direkte Auswirkung auf die Sicherheit Europas. Daher müsse man Krisen dort bekämpfen, wo sie entstehen. Und auch das Bundesheer müsse sich verstärkt bei friedenssichernden Einsätzen einbringen.

Dazu gehören auch „robuste Einsätze“ mit aktiven Kampfhandlungen. Premiere wäre das keine: Im Tschad hat das Bundesheer bereits einen derartigen Einsatz hinter sich. Die dort gewonnenen Fähigkeiten und Kenntnisse sollten nicht verloren gehen, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Mit Frankreich wurde deswegen vereinbart, dass das Jagdkommando künftig im Dschungel und in Wüstengebieten in Französisch-Guyana gemeinsam mit französischen Soldaten Ausbildung und Trainings absolvieren kann.

Voraussetzung für einen „robusten Einsatz“ sei ein entsprechendes UNO-Mandat, so Klug. Das Mandat müsse der Lage an Ort und Stelle Rechnung tragen, was die Schutzausrüstung, Bewaffnung und den Handlungsspielraum der Soldaten betrifft. Das sei auf dem Golan nicht zugetroffen, weswegen Österreich 2013 dort auch abgezogen sei.

Vier neue Militärberater

Vorerst finden die Einsätze Österreichs in Afrika aber noch in kleinerem Rahmen statt. So werden ab Anfang März vier heimische Experten an einer EU-Beratermission in Zentralafrika teilnehmen. Sie sollen die dortigen Militärs beim Aufbau einer modernen und effizienten Armee beraten. Außerdem stockt Österreich das Kontingent in Mali von derzeit neun auf 20 Personen auf. Kein Thema ist derzeit eine Beteiligung Österreichs an der von Italien geforderten Mission zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen. (maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2015)

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