Ex-Sozialminister Hums tot

ARCHIVBILD: FRUeHERER SOZIALMINISTER FARNZ HUMS GESTORBEN
ARCHIVBILD: FRUeHERER SOZIALMINISTER FARNZ HUMS GESTORBENAPA/KELLY SCHOEBITZ
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Der Sozialdemokrat Franz Hums ist im 78. Lebensjahr verstorben. Kanzler Faymann würdigte ihn als unermüdlichen Kämpfer für die Arbeitnehmerrechte.

Der frühere Sozialminister Franz Hums ist heute Mittag 77-jährig verstorben. Das teilte die niederösterreichische SPÖ mit. Landesparteichef Matthias Stadler würdigte seinen näheren Landsmann als "stets bescheidenen" und "einzigartigen Menschen". SPÖ-Chef Werner Faymann hat den verstorbenen Ex-Sozialminister Franz Hums "als unermüdlichen Kämpfer" für die Rechte der Arbeitnehmer gewürdigt. Man werde Hums auch als bescheidenen Menschen und engagierten Arbeitnehmer-Vertreter in Erinnerung behalten, versicherte Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Für ÖGB-Präsident Erich Foglar war der ehemalige Sozialminister über viele Jahre "eine Säule der österreichischen Gewerkschaftsbewegung". Hums habe in schwierigen Zeiten mit knappen Budgetmitteln immer soziale Lösungen gesucht. Er sei Gewerkschafter mit Handschlagqualität gewesen, "dem stets die Sache wichtig war und nie das Rampenlicht".

Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) bedauerte den Tod eines "ganz besonders wertvollen persönliches Freundes". Er erinnere sich an Hums als "überaus verlässlichen, mit Handschlagqualität versehenen Gewerkschaftsvorsitzenden" sowie als "überaus weitblickenden, sorgfältig agierenden Sozialminister", sagte Vranitzky. Er hatte den damaligen Eisenbahnergewerkschaftschef Hums 1995 als Sozialminister in die Regierung geholt.

Hums, geboren in Sommerein am Leithagebirge, machte seine Karriere in der SPÖ über die Gewerkschaft, genauer über die Eisenbahner-Gewerkschaft, deren Vorsitzender er von 1989 bis 1997 war. Davor hatte der gelernte Fahrdienstleiter unter anderem als Obmann der Versicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen gedient.

Ab 1990 saß Hums im Nationalrat. Karriere-Höhepunkt war seine Tätigkeit als Sozialminister unter Kanzler Franz Vranitzky (SPÖ) zwischen April 1995 und Ende Jänner 1997. Mit dem Ausscheiden Vranitzkys aus der Politik übergab Hums sein Amt an Lore Hostasch.

Unter Hums hatte - vorerst für die Bauwirtschaft - die Flexibilisierung der Arbeitszeiten begonnen. Widerwillig musste er die Krankenscheingebühr einführen. Auch Einschnitte bei Frühpensionen und Pflegegeld blieben ihm angesichts von Budgetnöten nicht erspart.

Hums lebte in Mitterndorf an der Fischa im Bezirk Baden, wo sein Sohn Helmut seit vielen Jahren das Bürgermeisteramt ausübt. Franz Hums selbst hatte sich in jüngeren Jahren politisch ebenfalls auf Gemeindeebene engagiert. Er gehörte von 1982 bis 1985 dem Gemeinderat von Mitterndorf an.

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