„Pharisäisch“: Bischof Küng warnt Kirche

Archivbild: Bischof Klaus Küng
Archivbild: Bischof Klaus Küng Bruckberger / Die Presse
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Mahnende Worte: Die Familiensynode im Herbst könne keine einzige „Wahrheit“ zurücknehmen, sagt Bischof Klaus Küng.

Die Kirche stehe bei der Verkündigung hinsichtlich Ehe und Familie immer in der „Gefahr, pharisäisch zu sein oder zu werden“. Er erbitte für die Familiensynode im Vatikan „der Treue zum Sendungsauftrag der Kirche zu entsprechen“. Dieses Treffen der Bischöfe soll zum christlichen Ideal einer dauerhaften Liebe ermutigen. Die Synode könne keine einzige „Wahrheit“ zurücknehmen.

So äußert sich Familien-Bischof Klaus Küng (Diözese St. Pölten) in einer Messe im Rahmen der Frühjahrsversammlung des Episkopats. Und er formuliert damit – indirekt – seine Skepsis bis Ablehnung eines Aufweichens des Verbots der Kommunion für Geschiedene, die zivilrechtlich wieder geheiratet haben. Genau dies ist aber (in der Außenwirkung jedenfalls) beherrschendes Thema der Bischofssynode, die im Herbst stattfinden wird.

Was Bischof Küng in der deutschen Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee mit den gewählten Begriffen wohl gemeint hat, ohne es direkt, für alle verständlich, auszusprechen: „Pharisäisch“: Laut geltendem (von Kardinal Christoph Schönborn als Redaktionssekretär maßgeblich mitgestaltetem) Katechismus befinden sich Geschiedene, die zivil wieder verheiratet sind, wörtlich „in einer Situation, die dem Gesetz Gottes objektiv widerspricht“.

Daher könnte es „pharisäisch“ erscheinen, ihnen dennoch die Kommunion zu spenden. „Treue zum Sendungsauftrag der Kirche“: Damit spielt Küng wohl auf das im Neuen Testament durch die Evangelien nach Matthäus und Markus überlieferte Jesus-Wort an, das er nicht relativiert sehen möchte: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trenne.“

(d.n.)

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