BayernLB-Chef: "Kein Vertrauen in Finanzplatz Österreich"

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Der ehemalige Hypo-Eigentümer ortet mangelnde Investitionssicherheit in Österreich. Aus Sicht der Bayern garantiert Österreich für die Rückzahlung eines 2,4-Milliarden-Euro-Kredits.

BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler ärgert sich über Österreich. Er vertraue der österreichischen Justiz, aber er habe kein Vertrauen mehr in den Finanzplatz Österreich und die Investitionssicherheit dort, sagte der Vorstandschef der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Die Rückzahlung des 2,4-Milliarden-Euro-Kredits an die frühere Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) sei lange fällig.

"Aber es gibt ja leider inzwischen sogar ein mehr als fragwürdiges österreichisches Sondergesetz", so der BayernLB-Chef in dem Interview weiter. Grundsätzlich sieht Riegler die Landesbank gut auf Kurs. Der Abbau von Altlasten belaste das Ergebnis 2014 zwar noch einmal, aber die ungarische Tochter MKB und das ABS-Portfolio seien jetzt weg, und operativ habe die BayernLB "ordentlich verdient". Vor allem im Mittelstands- und im Immobiliengeschäft wolle sie jetzt wachsen.

Die Bundesländer wehren sich unterdessen in Österreich dagegen, beim Abbau der ehemaligen Kärntner Landesbank Hypo Alpe Adria zur Kasse gebeten zu werden – und dürfen zugleich den Finanzmarkt nicht völlig vor den Kopf stoßen. Am Donnerstag versuchten die Landesfinanzreferenten folgenden Ausweg aus der Zwickmühle: Die Bundesländer stehen zwar zu ihren Garantien, fordern aber vom Bund eine Beteiligung.

Moody's reagiert mit Herabstufung

Die Ratingagentur Moody's senkte am Abend ihr Rating für Heta-Schuldverschreibungen mit Garantien von Kärnten über mehrere Stufen auf "Ca" – das bedeutet: in Zahlungsverzug, mit geringer Aussicht auf Rückzahlung. Die Kärnten-Garantien haben für die Analysten keinerlei Wert. Auf den Bund vertrauen die Ratingagenturen aber weiter: Sowohl Moody's als auch Fitch haben ihre Ratings (Aaa bzw. AA+) für bundesgarantierte Anleihen für die Heta bestätigt. Anders sehen das Ratingagenturen: heißt, dass die Finanzwelt davon ausgeht, dass die Republik ihre Heta-Verbindlichkeiten wie versprochen voll bedient.

(APA/dpa)

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