Spitalsärzte: Endgültige Einigung in Kärnten erzielt

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Vereinbarung ist unterschrieben. Nächsten Donnerstag wird bei Betriebsversammlungen über das neues Gehaltsmodell abgestimmt.

Nach monatelangen Verhandlungen haben sich am Mittwoch der Betriebsrat der Landesspitäler und die Ärztekammer mit der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft Kabeg und dem Land Kärnten auf ein neues Gehaltsmodell geeinigt. Die finale Verhandlungsrunde dauerte 45 Minuten. Am nächsten Donnerstag wird bei Betriebsversammlungen in den Spitälern noch darüber abgestimmt.

Alle Beteiligten zeigten sich bei der anschließenden Pressekonferenz erleichtert über die Einigung. Ärztekammerpräsident Josef Huber meinte, er gehe davon aus, dass die Abstimmungen positiv ausgehen würden, die Ärzte seien ja bereits über die meisten Punkte informiert. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, Kärnten habe ein Paket geschnürt, das nicht nur finanzielle Besserstellung bringe, sondern auch bessere Rahmenbedingungen. 13,5 Millionen Euro stellt die Landesregierung der Kabeg zusätzlich zur Verfügung, um die Gehaltserhöhungen finanzieren zu können.

Höhere Dotierung für Jungärzte

Zuletzt war noch um eine höhere Dotierung für Jungärzte verhandelt worden. Hier einigte man sich darauf, dass die bevorstehende Erhöhung der Sonderklassegebühren nicht nur Primarii und Oberärzten, sondern auch den Jungen zugutekommen soll. Die Primarärzte stimmten dem ebenso zu wie der Mittelbau, Huber nannte dies einen Solidaritätsakt. Die Einstiegsgehälter betragen dann 3000 Euro, mit Zulage und Überstunden bei einer 48-Stunden-Woche kommt ein Einsteiger auf knapp 5000 Euro brutto. Fachärzte bekommen am Anfang ein Grundgehalt von gut 4800 Euro, mit Zulagen und Überstunden bei 48 Wochenstunden auf knapp 7600 Euro. Verbesserungen gibt es auch bei Aus- und Fortbildungen. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) betonte, die Kärntner Regelung sei besser als jene in der Steiermark.

Laut Kaiser soll nun eine gemeinsam Stellungnahme von Ärztekammer und Kabeg noch in das in Begutachtung befindliche Gesetz einfließen. Der Gesetzesentwurf soll in der ersten Regierungssitzung nach Ostern beschlossen und dem Landtag weitergeleitet werden. "Ein Beschluss sollte Ende April möglich sein", sagte Kaiser. Die Vereinbarung tritt dann rückwirkend mit 1. Jänner 2015 in Kraft.

Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel erklärte, in bestimmten Bereichen werde man vorerst mit den 48 Wochenstunden noch nicht auskommen, dort wolle man die Möglichkeit, die ja noch besteht, dass Mediziner länger arbeiten, nutzen. Dann würden sich die Wartezeiten für die Patienten auch wieder verringern. Generell wird aber angestrebt, die 48-Stunden-Woche möglichst schnell und in allen Häusern einzuführen. "Wir haben für dieses Jahr deshalb auch 50 zusätzliche Planstellen geschaffen", sagte Gabriel.

(APA)

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