"Figl von Österreich": Sonderschau in St. Pölten

"Figl von Österreich" - Sonderschau im Landesmuseum NÖ in St. Pölten(c) APA (OEVP / RENATE APOSTEL)
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Anlässlich des 50. Todestages widmet sich das Landesmuseum NÖ ab 19. April dem ersten Bundeskanzler der Zweiten Republik.

Mit "Figl von Österreich" widmet sich das Landesmuseum NÖ in St. Pölten ab 19. April dem wechselvollen Leben des niederösterreichischen Staatsmannes. Anlass für die Sonderausstellung ist der Todestag von Leopold Figl, der sich am 9. Mai zum 50. Mal jährt. Bis 26. Oktober wird u.a. der Weg Figls vom Bauernsohn aus Rust im Tullnerfeld zum ersten Bundeskanzler der Zweiten Republik beleuchtet.

Unterstützt wird die Schau von zahlreichen - zum Teil noch nie gezeigten - Exponaten aus verschiedenen Lebensstationen: Zu sehen sind u.a. berührende Briefe aus dem Konzentrationslager und Postkarten aus der Todeszelle des Wiener Landesgerichts. Auch Gegenstände aus Figls Privatleben, etwa eine Mokkatasse, ein Jagdrucksack oder ein Hochzeitsfoto, werden präsentiert.

Leopold Figl wurde am 2. Oktober 1902 geboren. Nach seinem Studium an der Hochschule für Bodenkultur in Wien wurde er 1933 zum Direktor des NÖ Bauernbundes bestellt. In den Tagen des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich wurde Figl 1938 als prominenter Funktionär des Ständestaates verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. 1943 kam es zu seiner vorläufigen Entlassung. Er wurde aber ein Jahr später erneut verhaftet und ins KZ Mauthausen gebracht.

Nur der Zusammenbruch der NS-Herrschaft rettete ihn letztlich vor der Exekution. Weitere Funktionen des ÖVP-Politikers waren Außenminister bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 ("Österreich ist frei"), Nationalratspräsident und zweimal Landeshauptmann von Niederösterreich (unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im zunächst provisorischen Landesausschuss bis 15. Oktober 1945 und von Jänner 1962 bis zu seinem Tod 1965).

Bereits drei Tage vor dem Start der Ausstellung wird am 16. April ebenfalls im Landesmuseum NÖ das Buch "Leopold Figl" (Amalthea Verlag) präsentiert. Birgit Mosser-Schuöcker hat bisher unveröffentlichte Gästebucheinträge, unbekannte Briefe aus KZ- und Gestapo-Haft sowie Erinnerungen von Familienmitgliedern und Mitarbeitern zusammengetragen.

(APA)

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