Spitalsärzte: Tirol beschließt Millionen-Paket

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Das Paket ist eine Übergangslösung für das Jahr 2015 und umfasst 11,2 Millionen Euro. Für Landeschef Platter ist damit "Ruhe eingekehrt".

Im Konflikt um das neue Ärztearbeitszeitgesetz hat die Tiroler Landesregierung am Dienstag die mit den Landesärzten ausverhandelte Übergangslösung für das Jahr 2015 beschlossen. Das "Gehalts- und Maßnahmenpaket" beinhaltet 11,2 Millionen Euro, die dem Landeskrankenhauserhalter Tilak für staffelweise Gehaltsnachbesserungen zur Verfügung gestellt werden.

Mit dieser Lösung sei "Ruhe eingekehrt", sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Bei den Mediziner-Gehältern sei man in Tirol österreichweit "im unteren Drittel" gelegen. Der Landeshauptmann erklärte zudem, dass es nun Verhandlungen über eine gänzlich neue Arbeitszeit-Regelung geben werde. Auch bei den Bundesärzten werde die "Reise in diese Richtung gehen", zeigte sich Platter optimistisch. Das Rektorat der Universität und der Betriebsrat hatten sich zuletzt auf eine Gehaltserhöhung verständigt. Nähere Details der Einigung, die noch vom Ministerium abgesegnet werden muss, wurden vorerst nicht bekannt gegeben.

Im Gehaltskonflikt mit den Ärzten an den Bezirksspitälern werde es eine weitere Verhandlungsrunde geben, kündigte der Landeschef an. Die Gemeindeverbände als Träger der Bezirksspitäler hatten ihren Medizinern Ende März ebenfalls ein Angebot über 3,7 Millionen Euro für eine Übergangslösung für das Jahr 2015 vorgelegt, das eine Gehaltserhöhung beinhaltet. Die Hälfte davon werde das Land beisteuern, sagte Platter. Die Ärztevertreter hatten jedoch daraufhin ablehnend reagiert und Forderungen in der Höhe von sieben bis acht Millionen Euro erhoben.

Kärnten: Verbesserungen auch für Hebammen

In Kärnten hat die Landesregierung am Dienstag das neue Gehaltsschema der Spitalsärzte einstimmig beschlossen. Das geplante Erhöhungsvolumen von 13,5 Millionen Euro sei "auf Heller und Pfennig" eingehalten worden, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Zusätzlich gibt es eine Verbesserung für die Hebammen, sie werden künftig höher eingestuft. Am 30. April soll die Novelle im Landtag fixiert werden und rückwirkend ab Jahresbeginn gelten.

Noch kein Ende der Verhandlungen ist unterdessen in Wien in Sicht: In der Sitzung des Betriebsrats des Wiener AKH am Dienstag wurde dem derzeit am Tisch liegenden Angebot des Rektorats keine Zustimmung erteilt, wie Betriebsrat Martin Andreas sagte. Eine weitere Betriebsversammlung ist für in zwei Wochen anberaumt.

(APA)

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