Der Klub will noch vor dem Sommer über einen Nachfolger für die scheidende niederösterreichische Landesrätin entscheiden.
Die Gespräche um die Nachfolge der scheidenden Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Team NÖ) stehen unmittelbar vor dem Start. Es gelte nun, in den kommenden zwei Wochen ein Anforderungsprofil festzusetzen und eine Kandidatenliste zu erstellen, sagte Klubobmann Ernest Gabmann am Montag. Danach sollen "Hearings" stattfinden.
Eine definitive Entscheidung werde noch vor dem Sommer angestrebt. "Es kann auch einen externen Kandidaten geben", betonte Gabmann die Tatsache, dass nicht zwingend ein Mandatar die Funktion als Landesrat einnehmen müsse. Die Entscheidung wird im fünfköpfigen "Landtagsklub Team Stronach (Frank)", wie er auf der Homepage des Landes NÖ heißt, geregelt. Dem fühlen sich aber nur mehr Walter Laki und Gabriele Gimborn zugehörig. Klubobmann Gabmann, Herbert Machacek und Walter Naderer zählen sich - wie auch Kaufmann-Bruckberger - zum Ende 2013 ausgerufenen "Team NÖ".
Das Rücktrittsgesuch als Landesrätin und der Verzicht auf das Landtagsmandat von Kaufmann-Bruckberger soll am Dienstag nach der Sitzung der NÖ Landesregierung bei Landtagspräsident Hans Penz (ÖVP) einlangen, bestätigte Gabmann einen Bericht der "Niederösterreichischen Nachrichten". Danach werde eines der Regierungsmitglieder vorübergehend die Landesrat-Agenden übernehmen.
Kaufmann-Bruckberger hatte ihren Rücktritt vergangenen Donnerstag bekannt gegeben. Gegen sie wird im Zusammenhang mit der Kärntner Causa Seenkauf ermittelt.
Causa Seenkauf
2007 kaufte das Land Kärnten unter dem freiheitlichen Landeshauptmann Haider mehrere Seeimmobilien von ÖGB und Bawag. Der Preis von 43 Millionen Euro soll weit überhöht gewesen sein, ebenso die Nebenkosten, stellte der Rechnungshof fest. Laut der kürzlich zurückgetretenen niederösterreichischen Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger floss im Zuge des Deals 665.000 Euro Schmiergeld von der Maklerfirma an das BZÖ Haiders, 35.000 Euro durfte sie für ihre Botenrolle behalten.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in der Causa gegen 17 Beschuldigte. Diese weisen die Vorwürfe zurück.
(APA)