Stmk: Stronach-Spitzenkandidat ohne sein Wissen ausgetauscht

 Team Stronach-Vizeparteichef Wolfgang Auer
Team Stronach-Vizeparteichef Wolfgang AuerAPA/HANS KLAUS TECHT
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Vizeparteichef Auer erfuhr von seiner Absetzung über eine Aussendung der Partei. Steirischer Spitzenkandidat ist nun Josef Kaltenegger.

Der Machtkampf an der Spitze des Team Stronach hat eine neue Dimension erreicht: Vizeparteichef Wolfgang Auer wurde am Dienstag offensichtlich als Spitzenkandidat für die steirische Landtagswahl ausgetauscht. Er selbst hat davon per APA-OTS-Aussendung erfahren.

Bundesgeschäftsführer Ronald Bauer - mit ihm liegt Auer im Clinch - schickte zu Mittag eine OTS aus, in der er das Antreten der Partei in allen vier Wahlkreisen bekannt gab. Dazu schrieb er von einem "sorgfältig ausgewählten Team mit dem steirischen Unternehmer Ing. Mag. (FH) Josef Kaltenegger an der Spitze". Im Februar war allerdings Auer von Parteichef Frank Stronach persönlich als steirischer Spitzenkandidat vorgestellt worden - in der OTS kommt er jetzt mit keinem Wort vor.

Auch Auers Position als Vizeparteichef scheint zu wackeln. So kündigte Bauer an, dass es "Veränderungen" im Bundesparteivorstand geben werde. Wenn Stronach Anfang Mai wieder nach Österreich komme, werde es eine Mitgliederversammlung geben.

Auer: "Ich lege nichts zurück"

Auer selbst nannte die Aussendung am Dienstag "skurill und obskur". Er will sich nun bei einer Klubsitzung am Nachmittag mit den Abgeordneten beraten. Stronach habe nicht mit ihm gesprochen, anrufen will er den Parteigründer in der Causa nicht: "Wenn er was will, kann er mich ja erreichen." Auf die Frage, ob er überhaupt noch Vizeparteichef sei, betonte Auer: "Ich lege nichts zurück."

Die Nationalratsabgeordneten stehen angeblich geschlossen hinter Auer. Der Arzt, der wegen seiner Präparate gegen Übersäuerung den Spitznamen "Basen-Auer" trägt, war erst vor knapp zwei Monaten als neuer Vizeparteichef vorgestellt worden. Zuletzt verärgerte er allerdings Parteigründer Stronach, indem er vorschlug, der Austro-Kanadier solle sich auf die Rolle des Mäzens zurückziehen. Zugleich warf er Bundesgeschäftsführer Bauer vor, seine Arbeit nicht zu erledigen, auch in Bezug auf den steirischen Wahlkampf.

Namenslisten eingereicht

Bauer verkündete nun Dienstagmittag per OTS, dass man am Dienstag in der Steiermark alle Namenslisten für die vier Wahlkreise eingereicht hat, womit das Antreten bei der Landtagswahl am 31. Mai fix ist.

(APA)

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