Spindelegger kritisiert die Offiziere

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Die Offiziersgesellschaft spürt Gegenwind. Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger hat verärgert seinen Austritt erklärt.

Wien. Die Offiziersgesellschaft hat ein prominentes Mitglied weniger: Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger hat verärgert seinen Austritt erklärt. Er habe den Eindruck gewonnen, dass in der ganzen Bundesheer-Diskussion bei den Vertretern des Vereins „persönliche Interessen“ im Vordergrund stehen würden und nicht die Stärkung des Milizsystems. Daraus ziehe er die Konsequenzen.

Für Präsident Erich Cibulka bedeutet das weiteren Gegenwind. Auch in der Salzburger Landesgruppe ist man mit seiner Politik unzufrieden: Der Präsident sei zu sehr auf Kuschelkurs mit dem Ministerium. Und: Die Berufsoffiziere hätten das Ruder übernommen, die Interessen der Miliz würden vernachlässigt. Cibulka will das nicht kommentieren: Das seien vereinsinterne Angelegenheiten.

Sehr wohl auf Konfrontationskurs mit dem Ministerium war die niederösterreichische Offiziersgesellschaft, die – wie berichtet – einen kritischen Artikel aus ihrem Mitteilungsblatt nehmen musste, weil das Ministerium den Druck verweigerte. Ministeriumssprecher Michael Bauer begründet das: „Es wird niemand erwarten, dass das Bundesheer mit Steuergeld eine Schmähschrift finanziert. Der Autor wirft den Berufssoldaten Faulheit, Unfähigkeit und mangelndes Engagement vor. Und das sollen wir auch noch bezahlen?“ (maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2015)

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