Steiermark-Wahl: Parteien geben maximal eine Million Euro aus

Steiermark-Wahl: Parteien geben maximal eine Million Euro aus
Steiermark-Wahl: Parteien geben maximal eine Million Euro ausAPA/ERWIN SCHERIAU
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SPÖ und ÖVP planen einen "sparsamen" Wahlkampf. Bei den Oppositionsparteien steigen die Ausgaben.

SPÖ und ÖVP wollen im steirischen Wahlkampf gegenüber 2010 weniger ausgeben, die kleineren Parteien etwas mehr. Sowohl SPÖ als auch ÖVP geben an, rund eine Million Euro bereitgestellt zu haben. Die FPÖ hat bis zu 990.000 Euro budgetiert. Die wenigsten Mittel haben die Piraten mit 1500 Euro, die allerdings nur in Graz und Umgebung antreten.

Bei der SPÖ und der ÖVP führt man den im Vergleich zu den Vorjahren relativ geringen Aufwand auf den geplanten sparsamen Wahlkampf zurück. Dieser soll erst drei Wochen vor der Wahl am 31. Mai mit Plakatierungen losgehen. Der Wahlkampfauftakt der ÖVP soll am 4. Mai in Graz in der Seifenfabrik über die Bühne gehen. Bei der ÖVP will man überhaupt weitgehend auf Plakate verzichten. "Wir wären unglaubwürdig, wenn wir zum Sparen aufrufen und dann Unsummen im Wahlkampf ausgeben", hieß es vom Karmeliterplatz, der ÖVP-Landeszentrale. 2010 hatte es vom damaligen Landesgeschäftsführer Bernhard Rinner keine Angaben zum Budget gegeben. Insider gingen angesichts des Aufwandes an Plakaten, Filmen und Veranstaltungen von mehreren Millionen Euro aus.

Ähnliches wie aus der ÖVP-Landespartei war aus dem Parteihaus der SPÖ in Eggenberg zu hören. "Wir führen einen sehr kurzen Wahlkampf, da wollen wir nicht viel Geld rauswerfen", hieß es auf Anfrage aus der Landesgeschäftsführung. Auch die Wahlgeschenke sind eher bescheiden, aber nützlich: Honig, Kernöl und biologisch abbaubare Kugelschreiber, auch Mannerschnitten sind geplant. Etwas aufweniger wird die 1. Mai-Feier am Grazer Hauptplatz: Am Vormittag wird der politische Teil des "Tag der Arbeit, Tag der Freude" mit einer Rede von Franz Voves gekrönt, am Nachmittag wird gefeiert: Neben Auftritten der Schlagerstars Marc Pircher und Francine Jordi werden auch die Edelseer auf der Bühne stehen", so Landesgeschäftsführer Max Lercher. Um 15.00 Uhr spielen die Songcontest-Teilnehmer "The Makemakes" auf. Das Budget 2010 war übrigens vom damaligen Geschäftsführer Toni Vukan mit 3,4 Millionen Euro angegeben worden.

FPÖ hat 990.000 Euro budgetiert

Die Freiheitlichen haben für ihren Wahlkampf bis zu 990.000 Euro budgetiert. Im Jahr 2010 waren es noch 730.000 Euro gewesen. Allerdings fahren die Freiheitlichen 2015 einen sehr plakativen Wahlkampf. Eine "Zwischenkampagne" mit dem Zweck, Spitzenkandidat Mario Kunasek bekannter zu machen, hatte bereits im Vorjahr begonnen, Dieser Tage affichieren die Freiheitlichen vor allem in Graz auf breiter Front - Hauptthemen: Sicherheit, Asyl, Moscheen.

Die Grünen haben rund 800.000 Euro für ihren Wahlkampf parat - am Donnerstag wurde die zweite von drei Plakatwellen präsentiert. 2010 waren es rund 380.000 Euro gewesen.

Die KPÖ hat nach eigenen Angaben für den Wahlkampf "gespart": Rund 320.00 Euro stünden laut Philip Funovits vom Landtagsklub bereit. Es sei KPÖ-Tradition, keine Kredite dafür aufzunehmen. Für den Landtagswahlkampf vor fünf Jahren hatte man noch rund 200.000 Euro bereitgestellt. Auf große Plakataktionen wird verzichtet, man setzt eher auf Infostände.

Vom Team Stronach war bisher nichts über das Budget zu erfahren. Frank Stronach werde dieser Tage mitteilen, wie viel zur Verfügung stehe. Bisher war das Team Stronach nur mit dem überfallsartigen Austausch des Spitzenkandidaten Josef Kaltenegger statt Wolfgang Auer in Erscheinung getreten.

Die Neos stünden noch mit Sponsoren in Verhandlung, hieß es auf Anfrage, auch setze sich das Budget aus Spenden zusammen. Eine Summe wurde nicht genannt, allerdings hatte der burgenländische Regionalwahlkampfleiter Manuel Güll vor einigen Tagen rund 100.000 Euro Budget genannt - deutlich weniger, als die Kollegen in der Steiermark zur Verfügung hätten.

Vor allem die Höhe des FPÖ-Budgets wird von Werbefachleuten angezweifelt, wenn weiterhin so intensiv plakatiert wird. In Wahlkampfzeiten steigen für gewöhnlich die Preise für Plakatplätze, vor allem bei den zusätzlich aufgestellten mobilen Flächen. Ob die beiden großen Parteien mit ihren Budgetzahlen glaubwürdig sind, werden die letzten drei Wochen vor der Wahl zeigen.

(APA)

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