Umfrage: Leistung zahlt sich nicht aus

Symbolbild: Bauarbeiter
Symbolbild: Bauarbeiter APA/HERBERT PFARRHOFER
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45 Prozent der Österreicher meinen, Leistung werde im Arbeitsleben nicht honoriert. Kreativität und geistige Arbeit ist nur für 43 Prozent ein Grund für höheres Einkommen.

Linz. Zahlt sich Leistung im Beruf noch aus? An dieser Frage scheiden sich in der Bevölkerung die Geister. Zwar stimmen 44 der Befragten bei einer Umfrage des Linzer Imas-Instituts dieser Meinung zu. Mit 45 Prozent ist allerdings die Anzahl jener, die bezweifeln, dass Leistung heutzutage tatsächlich zu einer höheren Entlohnung führt, hauchdünn in der Mehrheit. Vor allem Männer, Personen zwischen 35 und 59 Jahren sowie Menschen mit höherer Bildung haben öfter als der Durchschnitt Zweifel daran, dass Leistung gerecht abgegolten wird.

Insgesamt 1000 Österreicher ab 16 Jahren wurden von Imas von 18. März bis 13. April dieses Jahres befragt. Das Ergebnis wurde am Mittwoch von Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) gemeinsam mit Imas-Leiter Paul Eiselsberg in Linz vorgelegt.

Bemerkenswert ist dabei nicht nur die deutliche Skepsis, dass Einsatz und Engagement im Berufsleben tatsächlich entsprechend höher bezahlt werden. Auffallend ist auch, dass acht von zehn Österreichern zugleich den Eindruck haben, dass die Belastungen am Arbeitsmarkt zunehmen. Nur jeder Zehnte hat einen anderen Eindruck. Für diesen verstärkten Arbeitseinsatz sehen sich die Arbeitnehmer offensichtlich nicht ausreichend entlohnt.

Im Vordergrund steht noch immer, dass nach Ansicht der Österreicher vor allem körperlich harte Arbeit mit einem höheren Salär honoriert werden müsse. Dieser Punkt ist am häufigsten (von 70 Prozent der Befragten) angeführt worden. Für Menschen, die besondere Verantwortung tragen, sollte dies beim Verdienst einen Niederschlag finden, meinen 65 Prozent der Befragten. 62 Prozent sind der Ansicht, Erfahrung sollte ein ausschlaggebender Faktor bei der Entlohnung sein. Für 61 Prozent zählt das gesundheitliche Risiko. Im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2010 hat die Bedeutung der Zuverlässigkeit als Faktor für die Entlohnung abgenommen.

Deutlich dahinter rangiert die "geistige Schwierigkeit der Arbeit" als Kriterium für Leistung und entsprechendes Gehalt (dies ist für 43 Prozent ein Faktor). Ideenreichtum und Kreativität nannten nur 35 Prozent als Faktor für Leistung. Für Wirtschaftslandesrat Strugl ist genau dieses Detailergebnis ein alarmierendes Zeichen. Denn gerade der Standort Oberösterreich sei besonders auf Qualifikation und Kreativität im internationalen Wettbewerb angewiesen. Auch Engagement und Risikobereitschaft von Firmengründern sei gefragt. Als zusätzlicher Anreiz wurde von ihm der 1. Oberösterreichische Leistungspreis (Motto: "Was hast Du nur im Kopf? Zeig's uns!") für Jugendliche bis 25 Jahren ausgeschrieben.

>> Detaillierte Informationen: www.ooe-leistungspreis.at

(ett)

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