Großbritannien: Krimi-Queen Ruth Rendell gestorben

Ruth Rendell
Ruth Rendell REUTERS
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Die Autorin hatte im Jänner einen Schlaganfall erlitten und sich davon nicht mehr erholt. Sie starb im Alter von 85 Jahren.

Die britische Bestseller-Autorin Ruth Rendell ist tot. Vier Monate nach einem Schlaganfall starb Rendell am Samstag im Alter von 85 Jahren, wie ihr Verlag Penguin Random House mitteilte. In ihrer rund 50-jährigen Karriere verfasste die Autorin mehr als 60 Krimis und Thriller, die in 25 Sprachen übersetzt wurden. Bekannt sind vor allem ihre Kriminalromane um Inspektor Reginald Wexford.

Rendell wurde am 17. Februar 1930 als Ruth Grasemann geboren und wuchs in einem Vorort von London in einer Lehrerfamilie auf. 1953 heiratete Rendell ihren Ehemann Don Rendell, mit dem sie einen Sohn hat. Die Autorin hatte im Jänner einen Schlaganfall erlitten und sich davon nicht mehr erholt. Sie gehörte zu den am meisten gelesenen zeitgenössischen Autorinnen Großbritanniens.

Erst 2011 ging Inspektor Wexford in Rente

Rendell begann ihre Karriere als Journalistin und schrieb Reportagen für die Lokalzeitung "Chigwell Times". Inspektor Wexford, Rendells bekannteste Figur, tauchte bereits in ihrem ersten Roman "Alles Liebe vom Tod" von 1964 auf. Sie blieb ihm ihre ganze Karriere über treu. Erst 2011 ging Wexford in "The Vault" in Rente, Rendell verfasste aber noch weitere Bücher. Ihr letztes Buch, "The Girl Next Door", erschien 2014.

Auf ihren berühmtesten Romanhelden angesprochen, sagte Rendell einmal in einem Interview: "Ich werde ihn nicht leid, weil ich das bin. Er ähnelt mit sehr." Wexford sehe natürlich ganz anders aus, "aber seine Denkweise, seine Prinzipien und Ideen und was er gerne macht, das bin ich."

Thriller und psychologische Romane

Unter dem Pseudonym Barabara Vine schrieb Rendell auch Thriller und psychologische Romane, sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Das Schreiben lernte sie nach eigenen Angaben durch ihre Liebe zur Literatur. "Wenn man sich einen großartigen Roman anschaut, dann sieht man, wie das gemacht wird", sagte sie einmal.

1997 wurde Rendell von Königin Elizabeth II. in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel Baroness Rendell of Babergh. Auf Vorschlag des damaligen Premierministers Tony Blair wurde sie für die Labour-Partei auch Mitglied des britischen Oberhauses. Die 1930 geborene, mehrfach preisgekrönte Autorin galt als großzügige Spenderin für wohltätige Zwecke. Über ihr Privatleben ist wenig bekannt.

(APA)

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