Angebot zur Streik-Abwendung: 8000 Euro für AKH-Ärzte

Angebot vor möglichem Streik: 8000 Euro für AKH-Ärzte
Angebot vor möglichem Streik: 8000 Euro für AKH-ÄrzteAPA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Am Wiener AKH wird ab heute über einen möglichen Streik abgestimmt. Das Rektorat der MedUni hat ein neues Angebot im Gehaltsstreit vorgelegt.

Die Abstimmung über einen möglichen Ärztestreik am Wiener AKH hat am Freitag begonnen. Das Votum läuft noch bis kommenden Mittwoch, ein Resultat wird für Donnerstag erwartet. Hintergrund ist ein inzwischen monatelanger Gehaltsstreit im Zusammenhang mit dem neuen Arbeitszeitgesetz für Spitalsmediziner.

Das Rektorat will offenbar deeskalieren und hat am Freitag ein neues Angebot vorgelegt. Laut "Kurier" bietet es jedem der rund 1900 AKH-Mediziner eine Einmalzahlung von 8000 Euro an. "Eine Antwort auf das Angebot gibt es allerdings noch nicht", zitiert die Zeitung einen Rektorats-Sprecher.

AKH-Betriebsrat Martin Andreas äußerte sich nicht zum Inhalt des Vorschlags. Man werde ihn jedenfalls über das Pfingstwochenende einmal prüfen. In seinem Vorgehen, sich bei den Ärzten via Abstimmung über ihre Streikbereitschaft zu erkundigen, sieht sich Andreas jedenfalls bestätigt: "Das zeigt, dass diese Maßnahmen ernst genommen werden."

Betriebsrat forderte Gehalts-Plus von 30 Prozent

Geeinigt haben sich die Verhandlungspartner schon vor längerer Zeit in mehreren Punkten. Streitpunkt ist allerdings nach wie vor das Ärztegehalt im Zusammenhang mit der gesetzlich verpflichtenden Reduktion der Maximalarbeitszeit. Der Betriebsrat hatte zuletzt ein Plus von 30 Prozent rückwirkend mit Anfang 2015 gefordert, das Rektorat bot eine Anhebung ab 2016 an. Zuletzt schlug die Uni-Leitung vor, die vorhandenen Mittel schrittweise von 2015 bis 2017 aufzuteilen und so eine Art rückwirkende Teilerhöhung zu erzielen. Die Personalvertreter lehnten ebenfalls ab.

Ob das neue, nun noch einmal nachgebesserte Lohnmodell annehmbar ist, wird der Betriebsrat bis nächste Woche entscheiden. Dann endet auch die - von der Ärztekammer durchgeführte - Streikabstimmung. Andreas erwartet sich hier eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent. Sollte die Mehrheit zur Arbeitsniederlegung bereit sein, will man tatsächliche Kampfmaßnahmen aber trotzdem nur dann durchführen, wenn kein Kompromiss mehr zustande kommt, wurde vom Betriebsrat mehrmals betont.

>> "Kurier"-Bericht

(Red./APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Spitalsärzte - Wehsely beklagt "klaren Erpressungsversuch" der Kammer
Politik

Wehsely wirft Ärztekammer "Erpressungsversuch" vor

Die Kurie der angestellten Ärzte der Wiener Ärztekammer hat das jüngste Angebot zur Arbeitszeit abgelehnt.
Politik

Ärztekammer lehnt erneut Angebot der Stadt ab

Auch der dritte Vorschlag fällt bei den Ärztevertretern durch. Streiks könnten folgen. Dazu sollen aber die Ärzte vorab befragt werden.
Thomas Szekeres
Politik

Spitalsärzte: Szekeres stellt SPÖ-Mitgliedschaft ruhend

Er stelle die Mitgliedschaft ruhend, während er Ärztekammer-Präsident sei. Die roten Ärzte wollen das Angebot der Stadt Wien annehmen.
Symbolbild
Politik

Wiener Spitalsärzte: Rote Ärzte für Angebot der Stadt

Das neue Angebot würden 90 Prozent der Forderungen der Ärztekammer erfüllt, heißt es. Die endgültige Entscheidung fällt am Montag.
Politik

Spitalsärzte: Streikdrohung wirkt

Der Gehaltsstreit zwischen Ärztekammer und Stadt Wien steuert auf eine Eskalation zu. An der Androhung von Streik scheint kein Weg vorbeizuführen. Dann könnte es aber schnell gehen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.