Neos: Schellhorn will Flüchtlings-Quartier eröffnen

Neos-Abgeordneter Sepp Schellhorn
Neos-Abgeordneter Sepp SchellhornAPA/ROBERT JAEGER
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Trotz lokaler Widerstände will der Mandatar 40 Flüchtlinge in einem seiner Häuser in Bad Gastein unterbringen. Eine Begehung fand bereits statt.

Neos-Mandatar und Gastronom Sepp Schellhorn trotzt den lokalen Widerständen und will die von ihm angebotene Unterkunft für Asylwerber in Badbruck bei Bad Gastein bereits kommende Woche eröffnen. Dienstagvormittag fand eine Begehung mit den zuständigen Landesbeamten statt, bei der laut Schellhorn die auf 40 Personen ausgelegt Unterkunft für positiv befunden wurde.

Vereinbart wurde ein Tagsatz pro Flüchtling in der Höhe von 12,50 Euro. Davon werden von Schellhorn alle Steuern, die Heizung, der Strom, alle Kommunalabgaben und die weiteren Fixkosten beglichen. Direkt ausbezahlt an die Flüchtlinge wird ein Essensbetrag in der Höhe von 6,50 Euro: "Das bedeutet, die Flüchtlinge kaufen selbst ein und sind damit in das Ortsgeschehen integriert, denn wir wollen auf jeden Fall einer Isolierung der Flüchtlinge vorgreifen", betonte Schellhorn.

Land bietet Deutschkurs

Das Land bietet zudem über die Volkshochschule einen Deutschkurs an. Zusätzlich geplant ist, dass ein Mitarbeiter von Schellhorn zweimal die Woche ein individuelles Sprach- und Integrationsangebot für die Flüchtlinge zur Verfügung stellt. Ein weiterer Mitarbeiter Schellhorns wird ständig vor Ort sein.

Vehement gegen das Quartier in Badbruck hatte sich in den vergangenen Tagen der Bürgermeister von Bad Gastein gestellt. Am Dienstag überlegte Gerhard Steinbauer sogar eine rechtliche Vorgehensweise gegen eine Unterbringung von weiteren 40 Asylwerbern in Bad Gastein. "Wir werden eine rechtliche Möglichkeit von Fachleuten überprüfen lassen", sagte er. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden in Österreich beherberge Bad Gastein schon seit Jahren 60 Flüchtlinge, kritisierte er die Aufteilungspolitik.

Quote steigt auf 2,38 Prozent an

Die zusätzlich 40 Flüchtlinge würden die Flüchtlingsquote im Ort auf 2,38 Prozent anheben, repliziert nun Schellhorn: "Wenn mir ein Bürgermeister einer christlich-sozialen Partei jetzt ernsthaft erklärt, dass das nicht zu bewerkstelligen ist, hat er den Wert der Nächstenliebe nicht verstanden." Für den Standort Bad Gastein sieht Schellhorn in der Unterbringung von Flüchtlingen eine Chance zu zeigen, dass man nicht nur Gastgeberregion für Touristen sei sondern auch Zufluchtsort für Menschen in Not.

Dem Vorwurf, ein Geschäft machen zu wollen, tritt Schellhorn vehement entgegen. Sollte am Ende der Hilfsaktion noch ein Gewinn übrig bleiben, werde dieser in voller Höhe an die karitative Einrichtung Vinzenzgemeinschaft St. Stephan Vinzi Rast - Corti Haus gespendet.

(APA)

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