Asyl: Abbau der Zelte nicht in Sicht

Asyl: Abbau der Zelte nicht in Sicht
Asyl: Abbau der Zelte nicht in Sicht APA/BARBARA GINDL
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Die Bundesländer stellen in der kommenden Woche weitere rund 250 Unterkünfte zur Verfügung. Die Zeltlager brauche man dennoch, betont das Innenministerium.

Die Bundesländer haben beim Asylgipfel am Donnerstag die Schaffung weiterer Plätze für Flüchtlinge angeboten. Zu den aktuell 300 zur Verfügung gestellten Unterkünften würden in der kommenden Woche weitere rund 250 dazukommen, teilte das Innenministerium am Donnerstag in einer Aussendung mit. Im Laufe des Juni sollen voraussichtlich weitere 750 neue Unterkünfte geschaffen werden. 

Ein Abbau der Zeltlager ist trotzdem nicht in Sicht. Täglich kämen mehr Flüchtlinge nach Österreich, als dies mit den neuen Quartieren kompensiert werden könne, hieß es aus Ministerium. In den vom Bund geschaffenen Notunterkünften könne man so "bestenfalls" den Belagsstand gleich halten.

Durchschnittlich 250 Flüchtlinge kommen laut Innenministerium täglich nach Österreich. "Bei allem Bemühen" der Länder sei es daher nicht möglich, die Zeltlager aufzugeben, hieß es aus dem Innenministerium. Erst eine Trendumkehr bei Flüchtlingsstrom und geschaffenen Unterkünften durch die Länder könne einen Abbau der Notunterkünfte bewirken.

Prognose: 20.000 Asylanträge bis Ende Mai

Im heurigen Jahr dürften bis Ende Mai in Österreich rund 20.000 Asylanträge gestellt werden, so die Prognose des Ministeriums. Dies seien ähnlich viele wie von Jänner bis Oktober des Vorjahres.

Aktuell sind laut Ministerium 300 Flüchtlinge in den drei Standorten der Zeltlager untergebracht.

Asylwerber können in Magdeburg-Kaserne bleiben

Die in der Magdeburg-Kaserne untergebrachten Flüchtlinge können auch unter dem Stift Klosterneuburg als neuem Eigentümer dort verbleiben. Darauf hat man sich am Donnerstag geeinigt, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Man sei darüber "durchaus erleichtert". Derzeit sind 220 Asylwerber in Bundesbetreuung dort einquartiert.

Die Kaserne in Klosterneuburg war im Dezember 2014 noch vom Bundesheer zur Verfügung gestellt worden, und zwar befristet bis Ende Mai 2015. In einem Gespräch am Donnerstag habe der Abt nun zugesagt, dass das Innenministerium sie noch eineinhalb Jahre in der bestehenden Form nutzen dürfe.

"Das Areal wird als Erstversorgungsstelle für Asylsuchende unentgeltlich bis auf Widerruf zur Verfügung gestellt", bestätigte Walter Hanzmann, Sprecher des Stifts Klosterneuburg. In etwa eineinhalb Jahren soll dann die Fläche der weiteren Stadtentwicklung dienen. Dazu hatten das Stift und die Stadtgemeinde Klosterneuburg Anfang Mai einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Auf dem Areal ist die Errichtung eines Schul-Campus mit Kindergarten, kommunalen Einrichtungen und Sozialwohnungen angedacht.

(APA)

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