Steiermark: Voves verbuchte die meisten Vorzugsstimmen

Voves
VovesAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der amtierende Landeshauptmann erhielt von den Wählern 13.334 Vorzugsstimmen. Auf Platz zwei landet FPÖ-Frontmann Mario Kunasek.

Zumindest bei den Vorzugsstimmen zog der Landeshauptmannbonus: Franz Voves (SPÖ) verbuchte mit 13.334 die meisten Vorzugsstimmen der Steiermark-Wahl. Zweiter wurde FPÖ-Spitzenmann Mario Kunasek mit 6216 knapp vor Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer (ÖVP) mit 5879. Bei den Grünen gab es eine Überraschung: Landeslistendritte Sandra Krautwaschl hängte Spitzenkandidat Lambert Schönleitner klar ab.

Allerdings muss festgehalten werden, dass keine Partei und kein Kandidat einen echten Vorzugsstimmenwahlkampf für die Landtagswahl am 31. Mai geführt hatte - und es auch keinerlei Vorreihung durch Vorzugsstimmen gibt. Bei der SPÖ erreichte Landesrätin Bettina Vollath im Wahlkreis 1 (Graz und Graz-Umgebung) 218 Vorzugsstimmen und lag damit knapp hinter dem im WK1 auf Platz 29 gereihten Grazer Juristen Mustafa Durmus. Landesrat Michael Schickhofer verbuchte in seinem oststeirischen Wahlkreis 2 genau 132, LH Voves kam hier auf 1606. In seinem Heimat-Wahlkreis 1 kam Voves auf sein bestes Teilergebnis mit 6573 Vorzugsstimmen. Im obersteirischen WK 4 kam Voves auf 3524 Nennungen, der für die Parteireform verantwortlich zeichnende LAbg. und Landesgeschäftsführer Max Lercher auf 484. Spitzenreiter nach dem LH war in der Obersteiermark der aus Landl kommende ÖGB-Sekretär Mario Lindner mit 541, was landesweit auch der höchste Wahlkreis-Wert nach Voves war.

Bei der Volkspartei hatte Schützenhöfer in seinem Heimat-Wahlkreis 1 mit 3053 Stimmen sein bestes Teilergebnis. Die Spitzenergebnisse erzielten der Fehringer Landwirt und Vizebürgermeister - und künftige Mandatar - Franz Fartek im Wahlkreis 2 mit 1189 und der obersteirische Versicherungsmakler und LAbg. Hermann Hartleb im WK 4 mit 1494 Vorzugsstimmen. Ob Hartleb wieder in die Landstube einzieht, hängt auch davon ab, ob Hans Seitinger weiterhin (Agrar-) Landesrat ist.

Bei den Freiheitlichen war Spitzenkandidat Mario Kunasek einsame Spitze, er überholte landesweit sogar Schützenhöfer. Der Gössendorfer hatte auch in seinem Heimat-Wahlkreis 1 das beste Ergebnis mit 2871 Vorzugsvoten. Interessant: Im WK 1 hatten die Marios - der Listenerste Kunasek und der Listenletzte (30.) und Grazer Stadtrat Mario Eustacchio die besten Ergebnisse: Der Grazer kam auf 361 Vorzugsstimmen. Im WK 4 hatte Kunasek 1169 Stimmen, der aus dem Mürztal stammende Klubchef Hannes Amesbauer wurde in der Obersteiermark mit 602 Vorzugsstimmen zweitbester Blauer.

Ebenfalls interessant das Grüne Ergebnis: Vorzugsstimmen-Kaiserin wurde die aus Eisbach/Rein nördlich von Graz kommende Newcomerin Sandra Krautwaschl mit steiermarkweit 1721 Voten. Allein in ihrem heimatlichen WK 1 sahnte sie 1369 Nennungen ab. Spitzenkandidat Lambert Schönleitner kam gesamt auf 525 Vorzugsstimmen, davon 211 im WK 1 und 247 in seinem obersteirischen Wahlkreis 4. Krautwaschl, die sich der Vermeinung von Plastikmüll verschrieben hat, wird im Landtag der Oststeirerin Ingrid Lechner-Sonnek nachfolgen.

Bei der KPÖ ist Landtagsklubchefin Claudia Klimt-Weithaler mit zusammen 1306 Stimmen die Erste. In ihrem Wahlkreis 1 holte sie 927 Nennungen, aber auch in ihrem Herkunfts-WK 4 ist sie offenbar noch beliebt - immerhin 194 Stimmen. Die im Wahlkreis 1 Listenletzte und Stadträtin Elke Kahr holte das zweitbeste Ergebnis hier: 417 Vorzugsstimmen. Der zweite KPÖ-Landtagsmandatar, der Leobener Stadtrat Werner Murgg, erzielte im WK 4 genau 158 Nennungen.

Unter den nicht im Landtag vertretenen Parteien ist NEOS-Spitzenmann Uwe Trummer der Leader: Er holte gesamt mit 681 Vorzugsstimmen sogar mehr als Schönleitner. In seinem Heimat-Wahlkreis 2 kam der Feldbacher auf 140, im WK 1 sogar auf 420. Pirat Peter Pöschl kam im Wahlkreis 1 auf 86 Stimmen, immerhin mehr als Stronach-Spitzenmann Josef Kaltenegger, der im WK 4 - Heimatort Fohnsdorf - 72 Vorzugsstimmen mitnahm.

(APA)

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