Linz: Grüne tritt nach SP-FP-Flirt an

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In Linz geht die grüne Stadträtin Schobesberger ins Rennen. Das ist ein kräftiger Dämpfer für SPÖ-Stadtchef Luger.

Linz. Lang vor der Einigung über eine rot-blaue Koalition im Burgenland ist in Oberösterreich das gute Verhältnis zwischen dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Stadtrat Detlev Wimmer (FPÖ) aufgefallen. Wegen der rot-blauen Avancen werden die Grünen mit Stadträtin Eva Schobesberger in der Landeshauptstadt am 27.September erstmals eine Bewerberin in die Direktwahl um das Bürgermeisteramt schicken, wie der „Presse“ aus Kreisen der Linzer Grünen bestätigt wurde. Die Bürgermeisterwahl findet gleichzeitig mit den Landtags- und Gemeinderatswahlen statt.

Für Bürgermeister Luger ist das eine ernüchternde Botschaft. Denn das Antreten der 38-jährigen Umweltstadträtin schmälert seine Chancen deutlich. Es gilt damit als wahrscheinlich, dass der SPÖ-Stadtchef in eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt gehen muss. Fix ist, dass die ÖVP mit Vizebürgermeister Bernhard Baier und die FPÖ mit Stadtrat Wimmer einen Gegenkandidaten zu Luger ins Rennen schicken werden.

Nicht nur die Grünen, sondern auch die Linzer ÖVP hat mit Argwohn verfolgt, dass Luger die Reform des Magistrats, die Einsparungen bringen soll, mit Wimmer vorgestellt hat. Sofort tauchten Spekulationen um einen Deal zwischen Rot und Blau in Linz auf. Zuletzt waren die Grünen darüber empört, dass die SPÖ im Gemeinderat mit FPÖ-Unterstützung einen Antrag, rasch Alternativquartiere zu den in Linz aufgestellten Zelten zu suchen, abgelehnt hat. Zugleich stemmt sich Luger gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in der Kaserne Linz-Ebelsberg.

Schobesberger ist Juristin und zählt zum linken Flügel der Grünen. Besondere Anliegen sind ihr Aktivitäten in der Frauenförderung, jene für Gleichbehandlung und gegen Sexismus sowie die Unterstützung lokaler Kulturinitiativen. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.06.2015)

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