Asyl: Bund und Länder stocken Personal auf

Asylwerber in Traiskirchen
Asylwerber in TraiskirchenAPA/ROBERT JAEGER
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Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl bekommt 125 zusätzliche Planstellen. Auch in den Ländern wird aufgestockt.

Der starke Zustrom von Asylwerbern nach Österreich sorgt nicht nur für volle Flüchtlingsunterkünfte, sondern stellt auch die zuständigen Verwaltungsstellen auf Bundes- und Landesebene auf die Probe. Vielfach wurde und wird daher das Personal aufgestockt: So erhält das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (es ist dem Innenministerium nachgeordnet und unter anderem für die Erstaufnahmestellen zuständig) im kommenden Jahr 125 zusätzliche Planstellen. Der derzeitige Personalstand beträgt rund 750.

Eine rund zehnprozentige Personalaufstockung bekommt voraussichtlich auch das für Asyl-Einsprüche zuständige Bundesverwaltungsgericht. 42 zusätzliche Personen sind im Finanzrahmenplan für 2016 vorgesehen, allerdings nicht nur für Asyl-, sondern auch für Marktordnungsverfahren.

Ähnlich die Situation in den Ländern: In der Steiermark hat man im für Asylfragen zuständigen Sozialressort bereits Personal um 25 Prozent aufgestockt, wie es aus dem Büro von Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) hieß. Dies sei seit dem Frühjahr geschehen, mit dem Stammpersonal wäre es nicht bewältigbar gewesen. Es gehe ja nicht nur um das Bearbeiten von Akten, man müsse auch verstärkt hinausfahren, um Quartiere anzusehen und gegebenenfalls zu adaptieren. Das zusätzliche Personal habe man aus der Landesverwaltung bzw. extern auf Zeit hinzugeholt.

"Eine Stundenaufstockung erhalten"

In Niederösterreich gibt es in der für Asylfragen zuständigen Abteilung interne Umschichtungen, teilte Gerhard Dafert, Leiter der Abteilung Personalangelegenheiten, mit. Zudem würden Überstunden geleistet und es werde nachbesetzt, wenn es zu Ausfällen wie z.B. längeren Krankenständen komme. Im Büro des für das Asylwesen zuständigen Landesrates Maurice Androsch (SPÖ) hieß es, dass man "eine Stundenaufstockung erhalten" habe.

In Kärnten hat es einen internen Wechsel in die Flüchtlingsabteilung gegeben, darüber hinaus war vorerst nichts geplant. Salzburg hat auf die ständig steigende Zahl an Asylwerbern bereits reagiert: Das Land hat den Mitarbeiterstab vor wenigen Wochen von fünf auf sieben aufgestockt, teilte das Büro der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne) auf Anfrage mit.

Die landeseigene Tiroler Soziale Dienste GmbH, die die Flüchtlingsbetreuung in Tirol organisiert, zählt mit Montag 71 Mitarbeiter. "Wir haben die Mitarbeiterzahl innerhalb eines halben Jahres verdoppelt", erklärte Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne), die eine weitere Aufstockung mit den wachsenden Flüchtlingszahlen nicht ausschloss. "Wir sind laufend dran, unser Personal aufzustocken", sagte auch der Leiter der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg, Martin Fellacher. Derzeit verfüge die Flüchtlingshilfe über 80 Vollzeitstellen, vier in der Administration, 22,5 Stellen in der Begleitung minderjähriger Flüchtlinge und 35 bis 40 Personen in der Betreuung erwachsener Asylwerber.

(APA)

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