ÖVP-Mandatar Franz: "Hitler war Linksextremist"

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ÖVP-Mandatar Franz: "Hitler war Linksextremist"Die Presse (Fabry)
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Der frühere Stronach-Abgeordnete sorgt wieder einmal mit einem Tweet für Empörung. Die ÖVP betont, Franz' Aussage sei nicht Klub-Linie.

Der vom Team Stronach zur ÖVP gewechselte Marcus Franz hat am Mittwoch auf Twitter wieder für Wirbel gesorgt. In einer Diskussion auf dem Kurznachrichtendienst über Adolf Hitler schrieb Franz: "auch der war ein Linksextremist" und verwies danach auf Artikel über eine solche Debatte. Der ÖVP-Klub erklärte, es handle sich dabei nicht um Klub-Linie. Franz habe sich dabei verkürzt ausgedrückt.

Das Online-Gespräch handelte zunächst von Karl Marx, dann wurde von einem Teilnehmer die Frage gestellt: "Hitler hat im Namen d. Staates gemordet? Eher nicht." Darauf erklärte Franz: "auch der war ein Linksextremist". In weiterer Folge stellte er mehrere Links zu Zeitungsberichten - unter anderem einen aus dem "The Independent" aus dem Jahr 1998 - in denen eben dies thematisiert wurde.

Ein Telefonat mit dem ÖVP-Klub später, ließ Franz auf seinem Twitter-Account wissen: "Egal, ob links oder rechts: Extremismus jeder Form ist strikt abzulehnen und zu verurteilen. Ohne wenn und aber und ohne Relativierung." Die "vielen Empörten" lud er zu einem "sachlichen Diskurs" ein.

Der neue Abgeordnete habe sich in der "verkürzten" Twitter-Diskussion "undeutlich ausgedrückt" und es handle sich dabei "natürlich nicht um Klub-Linie", erklärte ein Klub-Sprecher dazu. Die Abgeordneten sprechen für sich, auf Twitter gebe es aber eine gewisse Dynamik, bei der man sich klar ausdrücken muss und darauf achten sollte, was man wiedergibt.

Klubchef Reinhold Lopatka meinte, dass es falsch sei, eine Diskussion über Adolf Hitler über Twitter zu führen. Das Medium lasse eine "wissenschaftliche, intellektuelle Debatte" nicht zu. Die Debatte zu führen, sei aber "nichts Unanständiges", es werde international von anerkannten Historikern darüber diskutiert.

(APA)

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