Pflege: Neue Ausbildung bald in Begutachtung

Künftig soll es drei Ausbildungsmodelle geben.

Die Verhandlungen zur Neuordnung der Ausbildung im Pflege-Sektor könnten nun doch rascher zu einem Ergebnis führen als zuletzt vermutet. Das Gesundheitsministerium hofft, noch vor dem Sommer im Begutachtung gehen zu können. Pflegefachkräfte sollen damit künftig über drei Modelle ausgebildet werden, für den gehobenen Dienst ist die Ausbildung ausschließlich im akademischen Bereich vorgesehen.

Derzeit liegt ein Vor-Entwurf für die geplante Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) bei den Bundesländern, die eine Bedarfs- und Kostenabschätzung treffen sollen. Das zuständige Gesundheitsressort hat diese Woche nach eigenen Angaben "konstruktive Gespräche" mit dem Koalitionspartner geführt.

Fix ist, dass die Ausbildung künftig über drei Schienen laufen soll: Statt der bisherigen Pflegehilfe ist die Schaffung einer Ausbildung zur Pflege-Assistenz vorgesehen. Wie schon bisher die Pflegehelfer soll die Ausbildung dieses neuen Berufsfelds an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen und den Schulen für medizinische Assistenzberufe erfolgen. Die Dauer dieser Ausbildung soll ein Jahr betragen.

Ende der Hilfstätigkeiten

Als wichtige Neuerung gilt die Festlegung, dass Pflege-Assistenten künftig von administrativen, hauswirtschaftlichen und logistischen Tätigkeiten ausgenommen sein sollen. Hilfstätigkeiten wie etwa Geschirrwegräumen sollen künftig ausschließlich von nicht-medizinischem Personal durchgeführt werden.

Neben der Pflegeassistenz ist auch die Schaffung einer "Pflege-Fachassistenz" vorgesehen, die mehr Kompetenzen haben wird als die Assistenz-Kraft. Die Ausbildung soll an selber Stelle wie jene zur Pflege-Assistenz stattfinden. Dauern wird diese Ausbildung zwei Jahre; außerdem soll sie durchlässig sein, für Pflege-Assistenten soll also die Weiterbildung zur Fachassistenz möglich sein.

Die gehobenen Pflegefachkräfte (derzeit "diplomierte Pflegekräfte") sollen künftig ausschließlich im akademischen Bereich an Fachhochschulen ausgebildet werden. Zwar ist auch jetzt schon eine Ausbildung an Fachhochschulen möglich, sie erfolgt aber auch noch parallel dazu an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen.

Verschreibungen durch Pflegekräfte gewünscht

Inwieweit auch eine Kompetenz-Erweiterung für die Pflegekräfte vorgesehen ist, ist derzeit noch unklar. Gewünscht wird etwa seitens der Pflegedirektoren Österreichs, dass die Pflegefachkräfte auch Verordnungen für Pflegeartikel (etwa Inkontinenz-Produkte oder sonstige medizinische Hilfsmittel) verschreiben können. Derzeit ist dies nur Ärzten möglich. Auch der Österreichische Gesundheits-und Krankenpflegeverband (ÖGKV) unterstützt die Bestrebungen, damit Pflegekräfte mehr Kompetenzen übernehmen können, wie das in vielen EU-Ländern schon der Fall sei.

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