Strolz: "Asylwerber wie zehn Kisten Bier angeliefert"

Hans Bürger und Neos-Chef Matthias Strolz
Hans Bürger und Neos-Chef Matthias StrolzORF
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Ticker-Nachlese Der Neos-Chef sprach im ORF über das Beten und warnte vor einem Bürgermeister Strache. Flüchtlinge will er bei sich zuhause nicht aufnehmen. "Die Presse" tickerte live.

Die Neos seien keine „Ja, aber“-Partei, betonte ihr Obmann Matthias Strolz im ersten ORF-„Sommergespräch“ des heurigen Jahres. Die Konstellation „ja, aber“ fiel dann aber doch recht häufig – etwa, als der pinke Frontmann erklärte, dass er „eine Wut habe“, wenn er sieht, dass Asylwerber im Freien schlafen müssten und „wie zehn Kisten Bier angeliefert“ würden. Der Weisheit letzter Schluss sei aber nicht, „einen Flüchtling zu jedem nach Hause zu schicken“. In seine Wohnung würde er einen solchen auch nicht lassen, denn das gehe sich bei drei Kindern schlicht „nicht aus“.

Dass seine Erklärungen zum Thema Griechenland in den vergangenen Wochen nicht immer widerspruchslos geblieben sind, begründete Strolz dann damit, dass es sich hierbei ja um ein komplexes Thema handele. Generelle wolle man aber „einen Neustart, einen Schuldenschnitt - ob es ein Grexit ist, darum geht es nicht“.

Als Fernseh-Innenpolitik-Chef Hans Bürger seinen Interviewpartner schließlich mit einer Rede konfrontierte, in der Strolz gemeint hatte, die Briten sollten sich aus der EU „schleichen", wenn sie kein Interesse an der europäischen Integration hätten“, antwortete dieser, dass hier wohl „die Emotion mit mir durchgegangen“ sei. Und er betonte: „Wir müssen Europa neu ordnen, sonst werden meine Kinder nichts mehr davon haben“. Bei den Briten wolle er sich aber für seine Formulierungen entschuldigen.

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Mit fortschreitender Sendezeit folgten nicht nur mehrere Sitz- bzw. Stehplatz- und damit „Perspektivenwechsel“ im obersten Stockwerk des Wiener Ringturmes, sondern auch weitere Videos. Das letzte traf Strolz am sichtbarsten. Darin wurde sein politischer Werdegang skizziert. Er habe zweimal bei der Volkspartei angeklopft, hieß es darin – und sei beide Male abgewiesen worden. „Das habe ich anders in Erinnerung“, meinte Strolz fast trotzig.

Bessere Laune bekam der Parteiobmann beim Thema Wien-Wahl: „Wem in Österreich alles passt, für den ist Neos falsch“, betonte er. Seine Partei wolle nämlich „g'scheite Kinder statt g'stopfte Politiker“ und „keinen Bürgermeister Strache“, richtete er dem FPÖ-Obmann über den Fernsehbildschirm aus. Auch ein „Wordrap“ am Ende der Sendung hellte die Strolz'sche Stimmung merklich auf: Dabei sollte der Politiker so viele Sätze wie möglich beenden. Heraus kam, dass er mit seinen Töchtern „reden“ würde, sollte er sie mit einem Joint erwischen. Seine eigene Schulzeit sei „eh guat“ gewesen und das letzte Mal habe er wohl „gestern“ oder „vorgestern“ gebetet - je nachdem, was man darunter so verstehen möchte.

Der Live-Bericht zum Nachlesen:

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