Krankenkassen: Schulden ausländischer Patienten steigen

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Bei den Spitälern und der AUVA haben sich die Außenstände mehr als verdoppelt. Einer der Gründe ist die "signifikant erhöhte Mobilität".

Die Schulden ausländischer Patienten bzw. von deren Sozialversicherungen bei den österreichischen Krankenkassen und Spitalsträgern sind in den letzten acht Jahren um rund zehn Prozent gestiegen. Das geht aus Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger hervor. Vor allem bei den privaten und öffentlichen Spitälern sowie bei der AUVA haben sich diese Außenstände mehr als verdoppelt.

Ende 2007 waren 210,7 Millionen Euro an Forderungen gegen ausländische Sozialversicherungen bei den österreichischen Krankenkassen und Spitalsträgern offen. Bis 31.12.2014 stieg dieser Betrag auf 232,4 Mio. Euro, teilte das Gesundheitsministerium in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein mit.

Ursache? "Signifikant erhöhte Mobilität"

Der Hauptverband begründet diese Zunahme "vor allem mit der in den letzten Jahren signifikant erhöhten Mobilität von Versicherten im europäischen Raum". Hauptverbands-Chef Peter McDonald hatte bereits im April angekündigt, den Druck auf europäischer Ebene zu erhöhen, um das Geld zurückzubekommen. Wieviel von dem offenen Betrag noch eingebracht werden kann oder als uneinbringlich abzuschreiben ist, kann der Hauptverband nicht sagen.

Bei den Landesspitälern und bei den Privatkrankenhäusern haben sich die Schulden aus dem Ausland seit 2007 beinahe verdreifacht. Bei den Landesgesundheitsfonds bzw. den durch diese Fonds finanzierten Spitälern sind sie von 67,2 Millionen auf 180,9 Millionen Euro geklettert und beim "Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds" (PRIKRAF) von 140.321 auf 377.532 Euro. Mehr als verdoppelt haben sich die offenen Forderungen für ausländische Patienten auch bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA von 293.710 auf 666.240 Euro.

Einen deutlichen Rückgang an offenen Forderungen für Patienten aus dem Ausland registrieren hingegen die Gebietskrankenkassen. Diese sind seit 2007 von 143,1 Millionen auf 50,5 Millionen Euro geschrumpft.

(APA)

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